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Russische Kirche: Selenskij steht es nicht zu, Gott zu mobilisieren

Der Vertreter der Russisch-Orthodoxen Kirche hat dazu aufgerufen, nicht auf die Äußerungen des ukrainischen Staatschefs Wladimir Selenskij während des orthodoxen Osterfestes zu achten. Er könne nicht für Gott entscheiden, wessen Verbündeter er sei.
Russische Kirche: Selenskij steht es nicht zu, Gott zu mobilisierenQuelle: Legion-media.ru © Ukraine Presidents Office

Nachdem der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij eine merkwürdige Erklärung anlässlich des orthodoxen Osterfestes am Sonntag abgegeben hatte: "Gott hat ein Ärmelabzeichen mit der ukrainischen Flagge auf seiner Schulter", hat sich diesbezüglich die Russisch-Orthodoxe Kirche (ROK) geäußert. Selenskij könne Gott nicht für den Kampf Kiews gegen Moskau gewinnen, rügte der Vertreter der ROK, Wachtang Kipschidse, die Aussage Selenskijs: 

"Der Herr ist nicht im Gebiet Kiew ansässig, sodass Selenskij ihn mobilisieren und in die ukrainische Armee eingliedern kann. Seine Aussagen verdienen keine Beachtung." 

Selenskij sei ein Ungläubiger und habe daher kein Recht zu entscheiden, auf wessen Seite Gott in Konflikten zwischen Ländern stehe, plädierte Kipschidse: 

"Vor allem, weil Selenskij, als Ungläubiger, sich das Recht nimmt, von der alten Sophienkathedrale aus Ukrainer anzusprechen. Ausgerechnet aus der Kathedrale, aus der er die kanonische Kirche vertrieben hat."

"Jetzt behauptet Selenskij, für Gott zu entscheiden, wessen Verbündeter er ist."

Die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (UOK) unterhält enge historische Beziehungen zur ROK, von der sie sich lossagte, nachdem Russland im Februar 2022 seine Militäroperation in der Ukraine gestartet hatte. Trotz der Autonomieerklärung beschuldigte Selenskij die UOK, als "Agent Moskaus ​​zu fungieren" und förderte die von der Regierung gegründete Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) als deren Ersatz.

Die OKU ist eine nicht kanonische Organisation und wurde von Präsident Pjotr ​​Poroschenkos Regierung nach dem von den USA unterstützten Putsch in der Ukraine im Jahr 2014 gegründet.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur TASS hatte der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) bereits Dutzende Strafverfahren gegen UOK-Priester eingeleitet, Geistliche sanktioniert und mindestens 19 Bischöfen die ukrainische Staatsbürgerschaft entzogen. Es seien bereits mehr als 60 Strafverfahren gegen Priester eingeleitet worden.

Der SBU führt systematisch Durchsuchungen von Bischöfen, Priestern, Kirchen und Klöstern unter dem Vorwand der Spionageabwehr durch. Die ukrainischen Behörden hatten eine Reihe von Klöstern und anderen Vermögenswerten zugunsten des Staates beschlagnahmt. Mönche sind aus dem Kiewer Höhlenkloster, einer der bedeutendsten orthodoxen Stätten in der Ukraine, vertrieben worden.

Letztes Jahr brachte die ukrainische Regierung einen Gesetzentwurf ein, der den Weg für ein eventuelles Verbot der UOK ebnen würde. Die Gesetzgebung ist jedoch inzwischen ins Stocken geraten. Das Oberhaupt der ROK, Patriarch Kirill, hatte die Kampagne gegen die UOK verurteilt und sie als Verletzung religiöser Rechte bezeichnet.

Anfang des Jahres schrieb eine Gruppe von Anwälten an den britischen Premierminister Rishi Sunak und warnte ihn, dass ein Verbot der UOK den orthodoxen Ukrainern "ernsthaften Schaden zufügen" und "schlimme Auswirkungen auf den Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union und ihren Platz in der westlichen Welt" haben könnte.

Mehr zum Thema – Ein weiterer Bischof der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche verhaftet

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