Europa

Die Unterstützung Europas für die Ukraine bröckelt

Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel meldet heute, die Hilfszusagen der sechs größten europäischen Länder für die Ukraine seien im Juli beinahe auf null zurückgegangen.
Die Unterstützung Europas für die Ukraine bröckeltQuelle: www.globallookpress.com

Das Institut für Weltwirtschaft hat zur Messung der Unterstützungsleistung westlicher Staaten für die Ukraine ein eigenes Tool entwickelt. Der Ukraine Support Tracker ist eine Datenbank, in der die finanziellen, militärischen und humanitären Hilfsleistungen für die Ukraine erfasst werden. Der Tracker zeigt für den Monat Juli: Die Unterstützung für die Ukraine bröckelt. Es gab praktisch keine weiteren Hilfszusagen.

Der Tracker erfasst die Unterstützungsleistungen von insgesamt 40 Ländern. Er differenziert in drei Kategorien: militärische, humanitäre und finanzielle Unterstützung. Darüber hinaus unterscheidet er noch zwischen zugesagten und tatsächlich geleisteten Hilfen. Neben der EU, den Vereinigten Staaten und Großbritannien fließen noch die Daten aus der Türkei, Australien, Norwegen, Südkorea, Neuseeland, China, Indien, Taiwan und der Schweiz ein.

Aus den Daten für Juli geht hervor, dass die sechs größten europäischen Länder der Ukraine keine weiteren Zusagen gemacht haben. Einzig Norwegen hat der Ukraine eine weitere Unterstützung in Form einer Finanzhilfe in Höhe von einer Milliarde Euro in Aussicht gestellt.

Der Rückgang entspricht allerdings dem Trend: Schon im Juni waren die zugesagten Unterstützungsleistungen deutlich zurückgegangen.

Die Daten verdeutlichen allerdings auch, dass die tatsächlich erbrachten Hilfsleistungen zunehmen. Das heißt, der Abstand zwischen zugesagten Hilfen und faktisch erbrachten Hilfen verringert sich.

Christoph Trebesch, Leiter des Teams, das den Ukraine Support Tracker erstellt, weist darauf hin, dass beispielsweise Deutschland im Juli zwar keine neuen Waffen zugesagt, allerdings einen Teil der bisher zugesagten Waffen im besagten Monat geliefert hat.

Bisher erweisen sich den Daten zufolge vor allem die USA und Großbritannien als zuverlässige Unterstützer der Ukraine. Deutschland liegt mit Kanada und Polen gleichauf an dritter Position. Das entspricht auch der These, dass vor allem die USA Interesse an einem möglichst langen Krieg haben.

Die EU-Kommission setze sich zwar verbal regelmäßig für große Unterstützungspakete ein, schreibt das Kieler Institut. Es komme dann aber oftmals auf Länderebene zu Verzögerungen. Diese Unzuverlässigkeit sei für die Ukraine problematisch.

Ob sich aus den zurückgehenden Unterstützungszusagen auch ableiten lässt, dass der Westen mit einem baldigen Ende des Krieges rechnet, vielleicht sogar darauf hinarbeitet, dazu sagt das Kieler Institut nichts.

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