Gesellschaft

Tinder verlässt Russland

Das US-Unternehmen Match Group, das eine Reihe von Online-Dating-Diensten besitzt, darunter Tinder, wird Russland endgültig verlassen. Wie das Unternehmen berichtet, werden seine Dienste russischen Nutzern nur noch bis zum Sommer zur Verfügung gestellt.
Tinder verlässt RusslandQuelle: Gettyimages.ru © NurPhoto

Die Match Group, die unter anderem den Dating-Dienst Tinder besitzt, wird Russland bis zum 30. Juni verlassen. "Wir setzen uns für den Schutz der Menschenrechte ein. Unsere Marken unternehmen Schritte, um den Zugang zu ihren Diensten in Russland einzuschränken, und werden ihren Ausstieg aus dem russischen Markt bis zum 30. Juni 2023 abschließen", heißt es im Jahresbericht des Unternehmens.

Tinder ist eine beliebte Dating-App für Smartphones und hilft, neue Menschen in der eigenen Umgebung zu finden. Gefallen sich zwei Personen gegenseitig, kommt es zu einem Gespräch und vielleicht auch zu einem Date. 

Im vergangenen Sommer hatte ein Moskauer Gericht dem Unternehmen eine Geldstrafe von zwei Millionen Rubel (rund 23.000 Euro) auferlegt, da sich der Dienst geweigert hatte, russische Benutzerdaten zu lokalisieren. Nachdem Tinder kostenpflichtige Optionen für russische Bürger abgeschaltet hatte, halbierte sich Medienberichten zufolge die Zahl der russischen Nutzer auf der Plattform.

Im Vergleich zu vielen ähnlichen ausländischen Diensten blieb Tinder jedoch vergleichsweise lange auf dem russischen Markt. Nach Kriegsbeginn in der Ukraine hatten bereits Dating-Apps wie Badoo, Bumble und Fruitz den russischen Markt verlassen.

Der endgültige Rückzug könnte bedeuten, dass die Anwendung in Russland im AppStore und bei Google Play nicht mehr heruntergeladen werden kann, erklärte Andrei Bronezki, der Geschäftsführer der Dating-App Mamba, gegenüber der Zeitschrift Forbes. "Aber im Moment ist dies nur eine Ankündigung. Wir werden sehen, was tatsächlich getan wird." Die Entscheidung könnte ihm zufolge dadurch beeinflusst worden sein, dass es aufgrund der westlichen Sanktionen nicht mehr möglich war, Zahlungen aus Russland zu empfangen. Derzeit schätzt er den Anteil von Tinder am russischen Dating-Markt auf etwa 20 bis 25 Prozent.

Mehr zum Thema - Deutscher in Russland wegen LGBT-Propaganda mit Geldstrafe belegt und ausgewiesen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.