Deutschland

Olympiasiegerin Spitz über deutsches Desaster: "Profisport braucht in Deutschland mehr Rückhalt"

Die vielfache Olympiasiegerin, Weltmeisterin, Europameisterin und Deutsche Meisterin im Mountainbikesport Sabine Spitz hat in einem Interview mit RT DE über die Ursachen für das schlechte Abschneiden der deutschen Athleten bei den diesjährigen Olympischen Spielen in Tokio gesprochen.

Um herauszufinden, was falsch lief, so Spitz, müsse man auf die einzelnen Sportarten blicken. Speziell in den "Kernsportarten", wo es viele Medaillen zu erkämpfen gebe, seien die deutschen Athleten schlechter geworden. Dazu gehören die Leichtathletik, das Schwimmen und der Bahnradsport. Besonders hier seien im Vergleich zu früheren Olympischen Spielen wesentlich weniger Medaillen erkämpft worden.

"Wir sprechen von einem olympischen Zyklus, und um Athleten aufzubauen, Talente weiter zu fördern, da reicht natürlich ein olympischer Zyklus nicht aus."

Allgemein habe man das Problem, dass von den potenziellen Talenten im Jugendbereich viele nie bei der Elite im Spitzenbereich ankommen. Ein Grund hierfür sei die unnötig schwere Entscheidung der Athleten zwischen Beruf oder Studium und ihrem Sport.

Den Universitäten und den Unternehmen fehle es da an Flexibilität, findet Spitz. Der Sport in Deutschland habe immer noch eine untergeordnete Stellung, auch wenn es um die Schaffung der bestmöglichen Basis für Talente oder Spitzenathleten geht.

Fehlende Motivation wegen der Pandemie

Für Spitz persönlich habe die Freude am Sport immer im Mittelpunkt gestanden, nicht das Erkämpfen von Medaillen. Solange sie Spaß und Freude hatte und die Leistung auch entsprechend gut war, habe es keinen Grund gegeben aufzuhören.

"Als Sportler geht es dann immer auch darum, sich selbst zu übertrumpfen und besser zu sein als das, was man im Vorjahr erzielt hat."

Bezüglich der COVID-19-Pandemie meinte Spitz, dass die Motivation bei vielen Spitzensportlern mit Sicherheit einen Knacks bekommen hätte. Ein Grund wären natürlich ausgefallene oder verschobene Wettkämpfe. Das sei einem systematischen Trainingsaufbau mit den Olympischen Spielen als Höhepunkt zuwidergelaufen.

"Und dann hieß es drei oder zwei Monate vor dem Wettkampf, die Inzidenzzahlen sind wieder gestiegen, alle Sportveranstaltungen werden wieder abgesagt."

Für die Athleten sei es sehr schwierig, sich in dieser Zeit zu motivieren. Von der Unsicherheit, ob man überhaupt sein Training durchführen könne, ob ein Wettkampf überhaupt stattfände, seien Sportler weltweit betroffen gewesen.

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