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Washington Post: Selenskij von Ukrainern wütend kritisiert

Wladimir Selenskij ist nach seinem jüngsten Interview von Ukrainern heftig kritisiert worden. Vor der Washington Post gab er zu, dass er die Bevölkerung nicht vor dem Einmarsch der russischen Truppen gewarnt habe, um keine Panik und keinen wirtschaftlichen Kollaps zu provozieren.
Washington Post: Selenskij von Ukrainern wütend kritisiertQuelle: Legion-media.ru © Büro des ukrainischen Präsidenten

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij ist wegen seines Interviews in die Kritik geraten. Vor dem Hintergrund des andauernden Krieges in der Ukraine wurde am Dienstag ein Interview mit dem ukrainischen Staatschef von einer der größten US-amerikanischen Zeitungen Washington Post veröffentlicht.

In diesem Interview sprach Selenskij unter anderem über die Zeit vor dem Krieg, sein Treffen mit dem CIA-Direktor William Burns im Januar in Kiew, seine Entscheidung, die Zivilbevölkerung nicht vor der Invasion Russlands zu warnen, und seine Meinung über ein mögliches Referendum in Cherson.

Während des Interviews gab der ukrainische Präsident zu, dass er sich trotz aller Warnungen vor einer möglichen Invasion Russlands entschieden habe, die Zivilbevölkerung über den Beginn der russischen Offensive nicht zu informieren. Er offenbarte:

"Hätten wir das kommuniziert, hätte ich seit letztem Oktober monatlich sieben Milliarden Dollar verloren."

Selenskij fuhr fort:

"Hätten wir vor der Invasion Chaos unter der Bevölkerung gesät, hätten uns die Russen verschlungen."

Hätte er im Voraus vor einem Kriegsausbruch gewarnt, wären die Menschen aus dem Land geflohen, so der Präsident. Aber dank seiner Entscheidung seien die Menschen im Land geblieben und haben ihre Häuser geschützt.

Der ukrainische Präsident nannte noch zahlreiche Summen und sprach von den schweren wirtschaftlichen Schäden, die die Ankündigung einer möglichen russischen Invasion verursacht hätte.

Auf die Frage, was er trotz aller seiner Bedenken, Panik zu säen und die Wirtschaft zu beeinträchtigen, den Ukrainern sagen würde, die ihre Familien hätten evakuieren oder vorbereiten wollen, ging er nicht ein. Er sprach weiter über einen möglichen wirtschaftlichen Zusammenbruch und darüber, dass die Ukrainer im Dezember, Januar und Februar bereits Geld aus der Wirtschaft gezogen haben – und dass sie das zugelassen hätten.

Weiter fügte Selenskij hinzu:

"Verzeihung, dass ich ihnen nicht von dem Plan der Russen erzählt hatte, mir etwas anzutun, und alles, was die Geheimdienste mir berichtet hatten …"

All diese Worte des ukrainischen Präsidenten lösten viel Kritik aus und beschädigten sein Image, wie die Washington Post in einem weiteren Artikel vom 18. August berichtete. Bis zu dieser Woche hätten die Ukrainer Selenskij als Nationalhelden gesehen, "doch seine Worte haben die Luftblase zum Platzen gebracht", so die Zeitung.

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Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.