International

IAEA: Russland überholt USA beim Export von Kernreaktoren

Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) berichtet, dass Russland die USA auf den weltweiten Exportmärkten für Kernreaktoren überholt habe. Laut dem IAEA-Leiter Rafael Grossi sei dies auf ein flexibleres Finanzierungsmodell zurückzuführen.
IAEA: Russland überholt USA beim Export von KernreaktorenQuelle: Gettyimages.ru © Lev Radin/Pacific Press/LightRocket

Die Vormachtstellung auf den globalen Märkten für kommerzielle Kernreaktoren habe sich von den Vereinigten Staaten hin zu Russland verlagert. Dies hat Rafael Grossi, Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), auf einer Konferenz der Carnegie-Stiftung erklärt. Zur Frage der kommerziellen Kernkrafttechnologie sagte Grossi:

"Ich denke, das ist eine Herausforderung für Amerika. Es ist traditionell führend. Es hat diese Führungsrolle verloren."

Ihm zufolge sei Russland derzeit der Hauptlieferant von kommerzieller Nukleartechnologie für die Weltmärkte. Gleichzeitig wies Grossi auf die Versuche der USA hin, die Führungsrolle wieder einzunehmen. Er sagte, dass die US-amerikanische Nuklearindustrie sowohl im Inland als auch im Ausland gebraucht werde, insbesondere im Hinblick auf die derzeitige Energiekrise.

Das russische Atomunternehmen Rosatom und die Chinese National Nuclear Corporation (CNNC) hätten jedoch andere Finanzierungsmodelle als ihre US-amerikanischen Konkurrenten, so Grossi. Der IAEA-Chef betonte:

"Natürlich verwenden sie ein anderes Finanzierungsmodell, das es ihnen erlaubt, sich flexibler zu bewegen, auch auf internationalen Märkten. Es ist also eine Herausforderung für US-Unternehmen in Übersee."

Grossi hatte Moskau am 11. Oktober besucht und den russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen. Sie erörterten die Situation um das AKW Saporoschje. Zuvor traf er in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij zusammen, mit dem er auch über die Situation in der Anlage sprach. Der Beschuss des AKW Saporoschje geht weiter. Die Seiten machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.

In diesem Jahr kündigte Rosatom Pläne zur Gründung eines Unternehmens an, das Reaktoren verschiedener Kapazitäten auf dem Weltmarkt anbieten soll. Es soll bis zum Ende des ersten Quartals 2023 auf der Grundlage von Rusatom Overseas errichtet werden. Andrei Roschdestwin, derzeit Regional Vice President für Westeuropa bei Rusatom - International Network, wird zum Generaldirektor des neuen Unternehmens ernannt werden.

Rosatom kontrolliert derzeit mehr als 70 Prozent des weltweiten Exportmarktes für Kernenergie. Angesichts der ehrgeizigen Pläne, im Rahmen der globalen Energiewende weltweit neue kohlenstofffreie Erzeugungsanlagen zu bauen, müsse sich Rosatom jedoch weiter auf die Förderung der Kerntechnik konzentrieren, so ein Sprecher des Unternehmens. Bislang hat der Staatskonzern im Ausland nur Verträge für den Bau von Großkraftwerken abgeschlossen, aber nach Angaben des stellvertretenden Ministerpräsidenten Russlands, Alexander Nowak, könnten Anlagen mit geringerer Leistung bis zu 20 bis 25 Prozent des Auftragsportfolios von Rosatom auf dem Weltmarkt ausmachen.

Mehr zum Thema - IAEO-Chef: Moskau und Kiew zeigen Interesse an Sicherheitszone um AKW Saporoschje

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.