Lateinamerika

"Brutale Korruption" im Petrochemie-Werk Monómeros: Venezuela schickt Ermittler nach Kolumbien

Venezuela will das unter die Verwaltung von Juan Guaidó gestellte Petrochemie-Werk Monómeros in der kolumbianischen Stadt Barranquilla zurückbekommen. Die Regierung in Caracas vermutet, dass in der Filiale des Staatsunternehmens Pequiven massiv Geld unterschlagen wird.
"Brutale Korruption" im Petrochemie-Werk Monómeros: Venezuela schickt Ermittler nach KolumbienQuelle: AFP © JUAN BARRETO

Die venezolanische Generalstaatsanwaltschaft hat am Montag die Entsendung von fünf Beamten nach Kolumbien angekündigt, die die mutmaßliche Korruption im Unternehmen Monómeros Colombo Venezolanos S. A. untersuchen sollen. Das Petrochemie-Werk ist eine Filiale des Staatskonzerns Petroquímica de Venezuela (Pequiven) und befindet sich in der kolumbianischen Stadt Barranquilla.

Wie örtliche Medien den venezolanischen Generalstaatsanwalt, Tarek William Saab, zitieren, besteht das Ziel der Sonderkommission darin, vor Ort Informationen und Dokumente zu sammeln, um die "brutale" Korruption zu beweisen, die die Regierung des früheren kolumbianischen Präsidenten Iván Duque im Werk beherbergt und es somit bankrott gemacht haben soll. Saab zufolge hat sein Haus indes 23 bei Interpol als rote Ausschreibungen markierte Haftbefehle gegen Personen erlassen, die die Ämter im Monómeros-Vorstand widerrechtlich an sich gerissen haben sollen.

Das an der kolumbianischen Karibikküste befindliche Petrochemie-Werk sorgt seit Jahren für einen heftigen Streit zwischen Caracas und Bogotá, seitdem der damalige kolumbianische Staatschef Duque im Jahr 2019 den Betrieb unter die Kontrolle des selbsterklärten Übergangspräsidenten Venezuelas Juan Guaidó gestellt hat. Die Regierung in Caracas pocht auf die Rückgabe des Unternehmens und beschwert sich darüber, dass im Werk unter der Leitung von Guaidó-Leuten kontinuierlich Geld unterschlagen werde. Das Amt des Monómeros-Geschäftsführers bekleidet derzeit faktisch Guillermo Rodríguez Laprea.

Der neue kolumbianische Präsident Gustavo Petro hat inzwischen sein Vorhaben bekundet, der Regierung in Caracas die Kontrolle über das Werk zurückzugeben. Anfang August sagte der linke Politiker nach seinem Amtsantritt mit Blick auf den venezolanischen Betrieb in Barranquilla:

"Das ist ein angeschlagenes und fast bankrottes Unternehmen, und man muss sich anschauen, wie es technisch neu gestartet werden kann."

Kolumbianische Medien berichteten in der letzten Woche, dass der venezolanische Mutterkonzern Pequiven bereits Maßnahmen ergreife, um die Kontrolle über Monómeros zurückzubekommen. So soll er der Handelskammer von Barranquilla ein Dokument mit den Namen der Mitglieder des neuen Vorstands vorlegt haben.

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