Liveticker Ukraine-Krieg: Erdölraffinerie bei Krasnodar stellt nach Angriff Betrieb teilweise ein
27.04.2024 11:39 Uhr
11:39 Uhr
Traktorfahrer bei Angriff auf Siedlung im russischen Grenzgebiet Belgorod verletzt
Nach Angaben von Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow hat das ukrainische Militär den Ort Wosnessenowka im russischen Grenzgebiet Belgorod mit fünf FPV-Drohnen angegriffen. Auf Telegram meldet der Politiker einen Verletzten. Bei ihm handelt es sich um einen Traktorfahrer, der mehrere Splitterwunden am Bauch und eine durchbohrende Augenverletzung erlitten hat. Außer dem Traktor wurden auch ein fahrender Getreidekipper, ein Truck der Marke KAMAZ und ein Pkw angegriffen. Bei einem weiteren Angriff mit einer FPV-Drohne sind ein Geschäft und ein parkender Kleintransporter beschädigt worden.
11:04 Uhr
Erdölraffinerie in Slawjansk-na-Kubani stellt nach Drohnenangriff Betrieb teilweise ein
Die Nachrichtenagentur TASS berichtet unter Berufung auf den Sicherheitschef des Unternehmens Slawjansk EKO, Eduard Trudnew, dass die in der Nacht zum Samstag von der Ukraine aus angegriffene Erdölraffinerie in Slawjansk-na-Kubani zum Teil den Betrieb eingestellt hat. Der Vertreter des Unternehmens wird mit den Worten zitiert:
"Das Werk wurde von sage und schreibe zehn Drohnen getroffen. Es kam zu einem starken Brand. Es könnte verdeckte Schäden geben."
Das Ausmaß der Schäden werde gerade berechnet, so Trudnew.
Zuvor hatte der Leiter des Kreises Slawjansk-na-Kubani, Roman Sinjagowski, auf Telegram berichtet, dass durch die ukrainische Attacke die Rektifikationskolonne des Betriebs zu Schaden gekommen war. Das Feuer wurde umgehend gelöscht. Die Tanks der Raffinerie sind hingegen unversehrt geblieben. Das Verteidigungsministerium in Moskau berichtete seinerseits auf Telegram, dass die russische Luftabwehr in der vergangenen Nacht über der Region Krasnodar insgesamt 66 gegnerische Drohnen unschädlich gemacht hat.
10:42 Uhr
Heusgen zu US-Lieferung von ATACMS-Raketen an Kiew: Scholz' Ablehnung gegen Taurus-Lieferung immer unverständlicher
Nach der US-Lieferung von ATACMS-Raketen an Kiew hat der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, Bundeskanzler Olaf Scholz aufgefordert, sein Nein zur Abgabe von Taurus-Marschflugkörpern zu überdenken. Im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte Heusgen:
"In dem Zusammenhang wird die Entscheidung des Kanzlers, die Taurus-Raketen nicht an die Ukraine zu liefern, immer unverständlicher. Wir erleben ja gerade, wie ähnliche US-Waffen – die ATACMS – große Wirkung entfalten."
Der frühere Sicherheitsberater von Kanzlerin Angela Merkel beklagte, man hätte schon längst mit der Ausbildung ukrainischer Armeeangehöriger an dem Taurus-System beginnen können, damit es ohne Entsendung von Bundeswehrsoldaten ausgeliefert und zum Einsatz gebracht werden könnte. Nur wenn der russische Präsident Wladimir Putin zur Überzeugung gelange, dass er diesen Krieg nicht gewinnen könne, werde er sich auf Verhandlungen über einen Waffenstillstand und Frieden einlassen.
ATACMS-Raketen haben eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern und können weit hinter der Frontlinie einschlagen. Taurus-Raketen haben eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern. Scholz will nach eigenen Angaben das Waffensystem nicht liefern, um zu verhindern, dass Deutschland in den Krieg hineingezogen wird. Laut Verteidigungsminister Boris Pistorius berührt die Frage weitere Sicherheitsfragen.
10:11 Uhr
45 Geschosse auf Siedlungen im Gebiet Cherson von Ukraine aus abgefeuert: Zwei Tote und zwei Verletzte
Die Behörden des von Russland kontrollierten Teils des Gebiets Cherson melden andauernde Angriffe auf Siedlungen am linken Dnjepr-Ufer. Demnach hat die ukrainische Artillerie im Laufe des 26. April 25 Geschosse auf sechs Ortschaften abgefeuert. In der Stadt Nowaja Kachowka hat es sechs Einschläge gegeben. In Kachowka und Aljoschki schlugen jeweils fünf Geschosse ein. In Dnjeprjany, Welikaja Lepeticha und Gornostajewka sind es jeweils drei gewesen.
Wie die Behörden weiter mitteilen, hat der Beschuss auch in der Nacht zum Samstag angedauert. Auf zivile Infrastrukturen der von der russischen Armee kontrollierten Orte Kairy, Nowaja Majatschka, Nowaja Kachowka, Aljoschki, Kachowka und Podstepnoje sind 20 Geschosse abgefeuert worden. Durch die Attacken wurden in Kachowka und Nowaja Kachowka zwei friedliche Einwohner getötet. Zwei weitere Zivilisten haben Verletzungen erlitten.
09:38 Uhr
Peking protestiert gegen US-Sanktionen: China ist kein Urheber der Ukraine-Krise
Nach dem jüngsten Besuch von US-Außenminister Antony Blinken in China hat das Außenministerium in Peking die USA aufgefordert, von ihrem Druck auf das Land im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise abzulassen. Washington solle damit aufhören, Peking anzuschwärzen, erklärte Yang Tao, Direktor der Abteilung für Nordamerika und Ozeanien. Der hochrangige Diplomat verurteilte auch einseitige Sanktionen gegen chinesische Unternehmen.
"China ist weder Urheber noch Konfliktseite in der Ukraine-Krise. China hat nichts getan, um Öl ins Feuer zu gießen oder das Geschehen für seinen eigenen Vorteil auszunutzen."
Yang betonte zugleich, dass sich Peking um Friedensgespräche und eine politische Beilegung des Konfliktes bemühe.
Blinken hatte vom 24. bis zum 26. April in China geweilt. Er besuchte Shanghai und Peking, wo er sich unter anderem mit seinem Amtskollegen Wang Yi und Staatschef Xi Jinping traf. Das Wall Street Journal berichtete unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen, dass Washington an Sanktionen gegen einzelne Banken in China arbeite, um den Handel mit Russland zu erschweren.
09:03 Uhr
Ukraine meldet neue russische Attacken auf Energie-Infrastruktur
In der Nacht zum Samstag hat es in der Ukraine erneut Luftalarm gegeben. Die Warnung wurde für das ganze Land ausgerufen. Örtliche Medien berichteten über Detonationen in Dnjepropetrowsk, Charkow und Iwano-Frankowsk. Wie der ukrainische Energieminister German Galuschtschenko auf Telegram schrieb, seien das Ziel der russischen Attacke Energieanlagen im Westen und im Zentrum des Landes gewesen. Bei den Angriffen sei mindestens ein Arbeiter verletzt worden und es sei zu Schäden gekommen.
Das Energie-Unternehmen DTEK gab auf der Plattform X (vormals Twitter) bekannt, dass vier seiner Wärmekraftwerke angegriffen worden seien. Dadurch sei es zu ernsthaften Schäden gekommen. Nach vorläufigen Informationen gebe es auch Opfer.
‼️росія атакувала 4 ТЕС ДТЕК, серйозно пошкоджено обладнання Ворог вкотре масово обстріляв енергетичні об'єкти України. За попередньою інформацією, на жаль, є постраждалі. Надаємо всю необхідну допомогу. В ці хвилини енергетики намагаються ліквідовувати наслідки атаки. pic.twitter.com/M43OWYC7s9
— Офіційна сторінка Групи ДТЕК (@DTEK_Ukraine) April 27, 202408:37 Uhr
DVR meldet 18 ukrainische Angriffe binnen 24 Stunden
Die Behörden in Donezk haben innerhalb der vergangenen 24 Stunden 18 Angriffe durch ukrainische Truppen registriert. Demnach wurden auf das Territorium der Volksrepublik 57 Geschosse abgefeuert. Bei den Angriffen in der Zeitspanne von 0 Uhr am 26. April bis 0 Uhr am 27. April (Ortszeit) wurde ein Zivilist getötet. Zwei weitere friedliche Einwohner erlitten Verletzungen. Durch den Beschuss wurden sechs Wohnhäuser und fünf zivile Infrastrukturobjekte beschädigt.
Am Vortag hatten die Behörden von Donezk sieben Angriffe aus der Ukraine gemeldet. Dadurch wurden zwei zivile Einwohner getötet. Fünf weitere Zivilisten, darunter ein etwa 14 Jahre alter Junge, erlitten Verletzungen.
08:02 Uhr
Madrid liefert Kiew Patriot-Raketen
Spanien wird der Ukraine Patriot-Flugabwehrraketen zur Verfügung stellen. Verteidigungsministerin Margarita Robles hat auf dem Gipfeltreffen im Ramstein-Format am 26. April die Medienberichte bestätigt, wonach das EU- und NATO-Land eine "begrenzte Anzahl" solcher Raketen an die Ukraine liefern will. Zu einer möglichen Lieferung auch von Abschussrampen äußerte sich Robles sich nicht. Außerdem werde Madrid weitere Leopard-Kampfpanzer für Kiew instand setzen. Vor kurzem seien darüber hinaus Medikamente und Erste-Hilfe-Kits sowie großkalibrige Artilleriemunition in die Ukraine geschickt worden. Robles kündigte zudem weitere Lieferungen von 155- und 120-Millimeter-Munition, Maschinengewehren, Logistikfahrzeugen, gepanzerten Infanteriefahrzeugen, Panzerabwehrwaffen und Feldartilleriehaubitzen an.
La ministra de Defensa ha participado, junto a otros 24 países, en una nueva reunión ministerial del Grupo de Contacto para la Defensa de #Ucrania, en la que el presidente @ZelenskyyUa 🇺🇦 ha agradecido el apoyo “porque esta guerra es de todos”.➡️https://t.co/tNXi3XRtycpic.twitter.com/xzg7BFXwDd
— Ministerio Defensa (@Defensagob) April 26, 202407:28 Uhr
Dutzende ukrainische Drohnen über Region Krasnodar unschädlich gemacht
Das russische Verteidigungsministerium berichtet auf Telegram über anhaltende Versuche der ukrainischen Streitkräfte, Objekte in Russland mit unbemannten Luftfahrzeugen anzugreifen. In der vergangenen Nacht hat die Luftabwehr allein über der südrussischen Region Krasnodar 66 Drohnen abgefangen. Zwei weitere unbemannte Luftfahrzeuge sind über der Schwarzmeer-Halbinsel Krim zerstört worden, heißt es. Die Militärbehörde bezeichnet diese Angriffe als Terrorattacken.
Weniamin Kondratjew, Gouverneur der Region Krasnodar, bestätigt den massiven Drohnenangriff. Auf Telegram bedankt er sich bei den russischen Streitkräften für die Abwehr der massiven Terrorattacke. Allein in den Kreisen Slawjansk-na-Kubani, Sewerskaja und Kuschtschowskaja sind im Laufe der Nacht mehr als zehn Drohnen unschädlich gemacht worden. Der Gegner hat dabei versucht, unter anderem eine Erdölraffinerie anzugreifen. Der Gouverneur meldet weder Opfer noch ernsthafte Zerstörungen.
Der Leiter des Kreises Slawjansk-na-Kubani, Roman Sinjagowski, berichtet auf Telegram über einen Brand in der örtlichen Erdölraffinerie. Demnach ist durch eine ukrainische Attacke die Rektifikationskolonne des Betriebs zu Schaden gekommen. Das Feuer wurde umgehend gelöscht.
26.04.2024 22:00 Uhr
22:00 Uhr
Damit beenden wir für heute den Live-Ticker zur Lage im Ukraine-Konflikt. Morgen früh ab 7 Uhr geht es mit der Berichterstattung weiter. Wir wünschen unseren Lesern trotz aller Spannungen in der Welt eine gute Nacht!
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.