Seltenes trilaterales Treffen: Südkorea empfängt Diplomaten aus China und Japan
Südkorea empfing am Dienstag hochrangige Diplomaten aus China und Japan. Das seltene trilaterale Treffen soll nach Angaben der südkoreanischen Regierung unter anderem den Weg für eine Wiederaufnahme von Dreiergipfeln der Staats- und Regierungschefs ebnen. Der letzte solche Gipfel hatte 2019 stattgefunden.
Ein hochrangiger südkoreanischer Regierungsbeamter erklärte, China habe sich intensiv um eine trilaterale Zusammenarbeit bemüht. "Ich bin mir sicher, dass es auf ihrer Seite ein gewisses Unbehagen angesichts unserer zunehmend engen trilateralen Sicherheitspartnerschaften mit den Vereinigten Staaten und Japan gibt", sagte der Beamte, der ungenannt bleiben wollte.
Die USA arbeiten aktuell daran, das Konzept der NATO auf den Fernen Osten zu erweitern. US-Präsident Joe Biden traf im August die Präsidenten Japans und Südkoreas in Camp David, um eine Mini-NATO im Pazifik gegen die aufstrebende Weltmacht China aufzubauen. Und das, obwohl Paris sich dieser Idee ausdrücklich widersetzt hat. Südkorea, Japan und die USA streben aufgrund ihrer Besorgnis über das nordkoreanische Atomprogramm und zwecks Eindämmung des zunehmenden Einflusses Chinas in der Region eine engere Sicherheitszusammenarbeit an.
An dem Treffen an diesem Dienstag nahmen der stellvertretende südkoreanische Außenminister Chung Byung-won, der stellvertretende japanische Außenminister Takehiro Funakoshi und der stellvertretende Außenminister Chinas Nong Rong teil. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Wang Wenbin erklärte am Montag, China, Japan und Südkorea seien enge Nachbarn und wichtige Kooperationspartner. Die Stärkung der trilateralen Zusammenarbeit diene ihren gemeinsamen Interessen.
Biden hat am Montag in Washington ein zweites Gipfeltreffen mit einigen Staats- und Regierungschefs von Pazifikinseln veranstaltet. Einige chinesische Experten sagten, es handele sich nicht um eine "Willkommenstour", sondern eher um einen "Gehirnwäsche-Trip", da das ultimative Ziel der US-Regierung darin bestehe, die Region zu instrumentalisieren und zu militarisieren, um ihren eigenen Interessen zu dienen. Dies mache die Region zu einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt in der südlichen Hemisphäre, um Chinas Einfluss zu schwächen und gleichzeitig die Dominanz der USA nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch in Bereichen wie Militär und Sicherheit auszubauen. Das Treffen mit den Repräsentanten der 18 Staaten, die im Regionalverbund Pacific Islands Forum organisiert sind, war eine Mischung aus "Realpolitik" und "Charmeoffensive", hieß es in westlichen Medien.
Am Montag nahm Washington diplomatische Beziehungen zu Niue und den Cookinseln auf, zwei kleinen Inselstaaten östlich von Australien. Das US-Außenministerium sprach anschließend von "gemeinsamen Werten". Nicht in Washington dabei war am Montag Manasseh Sogavare, der Premierminister der Salomonen. Das Land, das nordöstlich von Australien liegt, hatte im vergangenen Jahr ein Sicherheitsabkommen mit China geschlossen, das unter anderem eine Kooperation im Polizeibereich vorsieht.
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