Asien

Harter Winter: Mehr als 4,7 Millionen Nutztiere in der Mongolei verhungert

Die Mongolei kämpft mit den Folgen des härtesten Winters seit 50 Jahren. Das Wetterphänomen Dsud hat den Zugang der Nutztiere zu Futter stark eingeschränkt. Mehr als 4,7 Millionen Tiere sind inzwischen verendet.
Harter Winter: Mehr als 4,7 Millionen Nutztiere in der Mongolei verhungertQuelle: AFP © Byambasuren BYAMBA-OCHIR

Aufgrund von Dsud, einem Naturphänomen in der Mongolei, das zu kritischen niedrigen Wintertemperaturen und einer dicken Schneedecke führt, ist das Nutzvieh nicht in der Lage, Futter zu finden. Dadurch ist auch die Nahrungsmittelversorgung der Einwohner gefährdet. Übersetzt heißt "Dsud" so viel wie "fehlende Weidemöglichkeit".

Nach Angaben der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) sind in diesem Winter vor Ort mehr als 4,7 Millionen Tiere verendet. Zu Beginn des Winters war es in dem zentralasiatischen Land stellenweise wärmer, und der geschmolzene Schnee bildete durch den Kälteeinbruch eine Eiskruste. In einigen Teilen des Landes fielen die Temperaturen auf minus 40 Grad Celsius. Die Schneefälle stellten einen 49-Jahres-Rekord auf und bedeckten 90 Prozent der Mongolei. Die Tiere hatten keine Zeit, sich Fett anzufressen.

Insbesondere in ländlichen Gebieten hat der Dsud verheerende Folgen verursacht. "Menschen, deren Überleben vollständig von ihrem Vieh abhängt, sind in nur wenigen Monaten mittellos geworden", erklärte Alexander Matheou, IFRC-Regionaldirektor für Asien-Pazifik, am Donnerstag gegenüber CNN. "Einige von ihnen können sich nicht mehr selbst ernähren oder ihre Häuser heizen." Demnach haben mindestens 2.250 Familien seit November mehr als 70 Prozent ihres Viehs verloren. "Jetzt ist es Frühling, aber der Winter in der Mongolei zieht sich hin, es liegt immer noch Schnee und das Vieh stirbt immer noch", fügte er hinzu.

Experten betonen, dass der Dsud aufgrund der Klimakrise in der Mongolei immer häufiger auftritt. Die durchschnittliche Lufttemperatur sei dort in den vergangenen 70 Jahren um 2,1 Grad Celsius gestiegen. "Diese Dsuds sind zyklisch und kommen immer häufiger vor. In den vergangenen zehn Jahren waren es sechs. Das ist bei weitem das Schlimmste. Aber sie passieren immer wieder. Früher passierten sie selten, jetzt passieren sie oft", sagte Matheou.

Die mongolische Regierung hat die höchste Alarmstufe bis Mitte Mai ausgerufen, wenn das Wetter wärmer wird.

Viele Viehzüchter haben zudem mit Futtermittelknappheit und explodierenden Futtermittelpreisen zu kämpfen. Deshalb hat Russland 8.500 Tonnen Futtergetreide als kostenlose Hilfe in die Mongolei geschickt. Die erste Hilfslieferung traf am 18. März aus der Republik Burjatien ein.

Die Mongolei liegt in Ostasien zwischen Russland und China und ist viermal so groß wie Deutschland. Mit nur rund drei Millionen Einwohnern ist die Mongolei jedoch eines der am dünnsten besiedelten Länder der Welt.

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