Europa

Britische Industrie warnt vor ernsthaften Folgen im Fall einer Gasrationierung

Die Gasrationierung im Rahmen des Notfallplans der britischen Regierung könnte zur Schließung vieler Fabriken führen, von denen einige nicht einmal zwei Tage überleben würden, warnen Vertreter der britischen Industrie laut einem Bericht der Financial Times.
Britische Industrie warnt vor ernsthaften Folgen im Fall einer GasrationierungQuelle: Gettyimages.ru © bill oxford

Der britische Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng soll diese Woche die Einzelheiten des Notfallplans mit den Branchenvertretern besprechen. Wie die Zeitung Financial Times mit Verweis auf eine Quelle in der britischen Regierung am Montag berichtete, erwarten die Minister in diesem Winter keine Gasrationierung. Diese Maßnahme, so eine Quelle, sei nur für das "extreme und äußerst unwahrscheinliche Szenario" vorgesehen, dass Russland alle Gaslieferungen nach Europa und Norwegen und dann auch nach Großbritannien unterbricht.

"In der gegenwärtigen Situation ist es unwahrscheinlich, dass es zu einer Gasknappheit kommt, doch wenn wir uns dem Winter nähern, könnten sich die Dinge ändern", sagte Dave Dalton, Vorsitzender der Energy Intensive Users Group, die die größten industriellen Energieverbraucher Großbritanniens vertritt. Dalton, der zugleich auch Geschäftsführer von British Glass, dem Verband der britischen Glasindustrie, ist, sagte, die Branche erhoffe sich von der Regierung "etwas mehr Ehrlichkeit" in Sachen Gasrationierung.

"Glas ist eine der am stärksten gefährdeten Branchen, da es sich um einen kontinuierlichen Prozess handelt, der stark von Gas abhängig ist. Wir könnten nur wenige Stunden überleben, vielleicht mehr als einen Tag, aber es wären nicht einmal zwei Tage", zitiert die Zeitung Dalton.

Auch der britische Keramikverband warnte vor einer "schnellen oder kurzfristigen Abschaltung" der Gaslieferungen, da dies für die Branche äußerst schädlich wäre und daher "robuste Notfallpläne" erforderlich seien. Der Verband hatte zuvor Sorgen über die rasant ansteigenden Energiepreise sowie über die Politik der Regierung, die eine erhebliche Reduzierung der Kohlenstoffemissionen vorsieht, zum Ausdruck gebracht.

Andere Wirtschaftssektoren könnten sich laut dem Bericht leichter an Änderungen in der Energieversorgung anpassen, aber auch deren Vertreter forderten Notfallpläne und warnten vor den Gefahren eines Betriebs auf Stopp-Start-Basis.

Seit Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine haben sich die Gaspreise in Europa mehr als verdoppelt und Anfang März einen historischen Höchststand von 3.900 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter erreicht. Angesichts einer Verringerung der Lieferungen aus Russland und eines bevorstehenden Streiks in Norwegen, einem wichtigen Energielieferanten für den Kontinent, werden weitere Preiserhöhungen erwartet.

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