Europa

Nach Aussagen von Vučić: Ukrainischer Politiker droht Serbien mit Vergeltung

Erst jünst hatte sich der serbische Präsident Vučić in einem Interview ausführlich zum Ukraine-Konflikt geäußert und mit seinen Aussagen auch außerhalb Serbiens für Schlagzeilen gesorgt. Ein ukrainischer Politiker kündigte nun wegen seiner Äußerungen Vergeltung gegen Serbien an.
Nach Aussagen von Vučić: Ukrainischer Politiker droht Serbien mit VergeltungQuelle: AFP © Andrej Isakovic

Der Ukraine-Konflikt sei eigentlich bereits ein Weltkrieg, hatte der serbische Präsident Aleksandar Vučić vor wenigen Tagen gegenüber dem serbischen Fernsehsender Pink erklärt. Die gesamte westliche Welt kämpfe über die Ukraine gegen Russland. Es sei kein regionaler oder lokaler Krieg, es sei ein "globaler Konflikt", so der serbische Präsident. Demnach werde sich der Krieg seiner Meinung nach nur noch verschlimmern.

Zugleich äußerte der 52-Jährige die Überzeugung, dass der russische Präsident Wladimir Putin, wenn Russland in der Ostukraine weiter an Boden gewinnen wird, mit einem konkreten "Vorschlag" auf den Westen zugehen werde.

"Ich weiß, was uns erwartet. Sobald Wladimir Putin die Sache Sewersk, Bachmut und Soledar erledigt hat, nachdem er die zweite Linie Slawjansk-Kramatorsk-Awdejewka erreicht hat, wird er einen Vorschlag unterbreiten. Und wenn sie [der Westen] ihn nicht annehmen – und das werden sie nicht – wird die Hölle losbrechen", prophezeite der serbische Staatschef, ohne Einzelheiten zu nennen. 

Aus der Ukraine folgte prompt eine Reaktion auf diese Aussagen von Vučić. Alexei Gontscharenko, Abgeordneter des ukrainischen Parlaments und Mitglied der ukrainischen Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarats, verstand die Äußerungen von Vučić wohl als Aufforderung zur Kapitulation seines Landes und schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, dass es derzeit "schwierig ist, schwierig für uns, aber am Ende werden wir gewinnen". Er fügte hinzu:

"Aber wir werden Serbien zusammen mit seinem Präsidenten definitiv nicht vergessen. Und dann wird es interessant sein, Serbien mit seinen 6 Millionen Einwohnern und seinem Wunsch, der EU beizutreten, zu beobachten."

Was er genau meinte, erklärte Gontscharenko in einem weiteren Tweet. So schrieb er:

"Ich denke, unsere kroatischen Brüder und Schwestern und wir werden das beobachten und den Rest der Welt daran erinnern. Der Prozess der Umerziehung ist schwierig und wird für die Serben unangenehm sein, aber wir können damit umgehen."

Angesprochen auf die Ankündigung des ukrainischen Politikers und der Drohung mit einer "Umerziehung" der Serben mit Hilfe Kroatiens, sagte der serbische Präsident, dass er der Ukraine und ihrem Volk alles Gute wünsche.

Serbien steht seit dem Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine unter enormen Druck aus der EU und den USA, weil sich Belgrad bislang geweigert hatte, Sanktionen gegen Moskau zu verhängen. Stattdessen hatte Serbien erst jüngst ein neues Gasabkommen mit Russland geschlossen.

Mehr zum Thema - Serbien sichert sich neues Energieabkommen mit Russland

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.