Europa

Zu hohe Gaspreise: Polens Düngemittelhersteller stoppen Produktion

Zwei große polnische Düngemittelhersteller haben soeben angekündigt, ihre Produktion stillzulegen. Der Grund sind die äußerst schwierige Lage auf dem Gasmarkt und die exorbitanten Kraftstoffpreise.
Zu hohe Gaspreise: Polens Düngemittelhersteller stoppen ProduktionQuelle: Gettyimages.ru © David McNew

Zwei große polnische Düngemittelunternehmen kündigten fast gleichzeitig Produktionsstilllegungen an. Die rekordverdächtig hohen Gaspreise in Europa zwingen Grupa Azoty, den zweitgrößten Düngemittelhersteller der EU, den Betrieb einzustellen. Dies teilte das Unternehmen auf seiner Webseite am 22. August mit:

"Aufgrund der Rekordpreise für Erdgas, dem wichtigsten Rohstoff für die Produktion der Grupa Azoty S.A., hat das Unternehmen am 22. August 2022 beschlossen, ab dem 23. August 2022 seine Produktionsanlagen für Stickstoffdünger, Caprolactam und Polyamid 6 vorübergehend stillzulegen."

"Obwohl es keine Probleme mit der Verfügbarkeit von Gas gibt, ist die derzeitige Situation auf dem Gasmarkt, die die Rentabilität der Produktionstätigkeit bestimmt, außergewöhnlich und entzieht sich völlig der Kontrolle des Unternehmens", betonte der Hersteller.

Wie in der Erklärung des Unternehmens weiter heißt, würde der Konzern "ständig das Preisniveau aller Rohstoffe und Waren sowie die Rentabilität der Produktionsprozesse" überwachen und "auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Überwachung weitere Geschäftsentscheidungen treffen." Wann das Werk die Produktion wieder aufnehmen wird, steht noch nicht fest.

Später wurde bekannt, dass ANWIL, ein weiterer polnischer Düngemittelhersteller, die Produktion aufgrund des starken Anstiegs der Gaspreise ebenfalls einstellt. Der zur ORLEN-Gruppe gehörende Düngemittelhersteller erklärte am 23. August auf seiner Webseite:

"Aufgrund eines beispiellosen und rekordverdächtigen Anstiegs der Erdgaspreise in Europa hat ANWIL beschlossen, die Produktion von stickstoffhaltigen Düngemitteln vorübergehend auszusetzen. Das Unternehmen beobachtet laufend die Situation auf dem Rohstoffmarkt. Sobald sich die makroökonomischen Bedingungen auf dem Gasmarkt stabilisieren, wird die Produktion wieder aufgenommen."

Die derzeitige Situation auf dem Erdgasmarkt sei außerordentlich und unvorhersehbar und entziehe sich völlig der Kontrolle von ANWIL, so das Unternehmen weiter.

Interessanterweise wird auf der Webseite des Unternehmens die "russische Aggression in der Ukraine" als Grund für die hohen Gaspreise in Europa genannt und nicht die gegen die russische Wirtschaft verhängten Sanktionen, die nun die europäische Industrie und die Verbraucher hart treffen.

Mehr zum Thema - Deutsche Industrie rüstet sich für Gasstopp

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.