Gesellschaft

Harry-Potter-Autorin Rowling erneut im Mittelpunkt eines Shitstorms

Die Autorin der "Harry-Potter"-Romanreihe, Joanne K. Rowling, erntet derzeit scharfe Kritik und Boykottaufrufe für einen Tweet, den viele als "transphob" ansehen. Rowling hatte auf Twitter ihr Unverständnis darüber geäußert, dass Häftlinge, die der Vergewaltigung beschuldigt werden, sich ihr Geschlecht selbst aussuchen können.
Harry-Potter-Autorin Rowling erneut im Mittelpunkt eines ShitstormsQuelle: www.globallookpress.com © Imago Stock & People

Die britische Buchautorin Joanne K. Rowling hängt einem traditionellen Menschen- und Familienbild nach und löste mit ihrer Kritik an gerade in der Generation ihrer Leserschaft anerkannten Gendertheorien schon mehrmals Emotions- und Empörungswellen aus. 

Diesmal äußerte sich Rowling zur Ankündigung von Scotland Yard, es künftig der Wahl der Beschuldigten zu überlassen, unter welchem Geschlecht sie in der Strafakte geführt werden und ob sie in das Frauen- oder Männergefängnis kommen. 

Dies kommentierte Rowling in ihrem Twitteraccount am 12. Dezember mit einem erweiterten Zitat aus George Orwells antiutopischem Roman "1984": 

"Krieg ist Frieden.

Freiheit ist Sklaverei.

Unwissen ist Macht.

Die Person mit Penis, die dich vergewaltigt hat, ist eine Frau."

Dies entfachte in den Kommentaren zu diesem Tweet eine Schlammschlacht zwischen Anhängern Rowlings und Kritikern, die in der Äußerung einen Angriff auf die Rechte von Transgender-Personen sehen. Binnen 24 Stunden wurde der Tweet 15.000 Mal kommentiert und mehr als 35.000 Mal geteilt. 

Der 36-jährige Modedesigner und Bildhauer Daniel Lismore, den Vogue Magazine als "Englands exzentrischste Stilikone" bezeichnet hat, verdrehte Orwells klassisches Zitat in sein Gegenteil: 

"Liebe ist Frieden.

Akzeptanz ist Freiheit. 

Verständnis ist Macht.

Transfrauen sind keine Gefahr für die Gesellschaft." 

Er warf Rowling vor, Hass gegen "eine ganze Gruppe schöner unschuldiger Menschen" zu stiften.  

Andere Äußerungen waren weniger zurückhaltend. Aufrufe, keine Bücher von Rowling zu kaufen, häuften sich.  

Erst Ende November berichtete Joanne Rowling über Tausende von Hass- und Drohbriefen, die ihr zugestellt werden, nachdem Queer-Aktivisten ein Foto mit ihrer Londoner Anschrift veröffentlicht hatten. 

Nach Bekanntwerden des neuesten Tweets der Autorin distanzierten sich auch einige der Darsteller der mehrteiligen "Harry Potter"-Verfilmung von Rowling. Der 33jährige Rupert Grin, der in der Verfilmung die Figur des Ron Weasley spielte, erklärte auf Anfrage der britischen Tageszeitung Independent, er respektiere Rowling, teile aber ihre "kontroversen Auffassungen" nicht. Die Darsteller von Harry Potter und Hermine Granger hatten sich bereits früher, aus Anlass einer anderen umstrittenen Äußerung von Rowling, von der Buchautorin distanziert und sie teilweise scharf kritisiert.

Mitte November luden die Produzenten der Harry Potter-Verfilmung Joanne Rowling von einer Jubiläumsfeier aus und sagten ihre Teilnahme an einem Dokumentarfilm über die Entstehung der Verfilmung ab.  

Mehr zum Thema - Tschaikovskis "Nussknacker" wird in Berlin wegen "Blackfacing" abgesetzt

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.