Gesellschaft

Kim Dotcom fühlt sich bei Einnahme von Artjomowsk an US-Flucht aus Afghanistan erinnert

Die von Russland verkündete Einnahme der Stadt Artjomowsk, die in der Ukraine als Bachmut bezeichnet wird, hat weltweit hohe Wellen geschlagen. Obwohl Kiew den kompletten Verlust der Stadt vehement bestreitet, attestiert Kim Dotcom dem ukrainischen Militär Unfähigkeit.
Kim Dotcom fühlt sich bei Einnahme von Artjomowsk an US-Flucht aus Afghanistan erinnertQuelle: Sputnik © IWAN RODIONOW

Der deutsche Internet-Unternehmer Kim Dotcom hat den Zweck der westlichen Militärunterstützung für die Ukraine infrage gestellt. Nachdem das russische Verteidigungsministerium am 20. Mai 2023 die Einnahme der Stadt Artjomowsk (ukrainisch: Bachmut) bestätigt hatte, machte der Aktivist am Montag auf den deutlichen Unterschied zwischen dem westlichen Narrativ und der Realität im Ukraine-Krieg aufmerksam. Auf Twitter schrieb er:

"NATO-Staaten stellten der Ukraine fortschrittliche Waffen und Munition im Wert von Millionen zur Verfügung, während westliche Medien uns erzählten, dass Russland verliere und nichts mehr habe."

Dotcom verwies darauf, dass der ukrainische Präsident einst den Kampf um die Stadt als ausschlaggebend bezeichnet habe. Nun habe die Ukraine Bachmut allerdings verloren.

In einem weiteren Tweet attestierte der Unternehmer dem ukrainischen Militär Unfähigkeit. Mit Blick auf die Erfolge des privaten Militärunternehmens Wagner um Jewgeni Prigoschin schrieb Dotcom:

"In Bachmut zerschlugen ein Restaurantbesitzer und 60.000 Sträflinge eine Armee, die die NATO neun Jahre lang trainiert hatte. Das erinnert mich an die Bauern in Sandalen, die die USA aus Afghanistan vertrieben haben."

Ferner warf der Aktivist der US-Regierung Verschwendung vor, da sie eine Billion US-Dollar im Jahr für eine Armee ausgebe, die nichts gewinnen könne.

Unter einem Tweet von US-Präsident Joe Biden, in dem dieser ein neues Paket mit Militärhilfe für die Ukraine angekündigt hatte, schrieb Dotcom, dass Washington mehr als 150 Milliarden US-Dollar für Kiew ausgegeben habe, wobei die Ukraine es dennoch nicht geschafft habe, Bachmut zu halten. Und er fügte hinzu:

"Deine Kriegspropaganda ist gescheitert. Deine Sanktionen sind gescheitert. Niemand will deinen dummen Stellvertreterkrieg."

Mehrere Twitter-Nutzer stimmten dieser Position zu. Ein Nutzer fragte, ob das Ziel der US-Rüstungsindustrie überhaupt darin bestehe, einen Sieg zu erringen. Ein anderer schrieb, dass es den USA anscheinend egal sei, ob sie gerade siegten oder verlören. Ein weiterer User nahm an, dass die US-Regierung in der Tat nichts dafür zahle und folglich nur Geldwäscherei betreibe.

Am Samstagnachmittag hatte der Wagner-Chef Prigoschin erklärt, dass Artjomowsk nach erbitterten Kämpfen, die 224 Tage lang gedauert hätten, unter russische Kontrolle gebracht worden sei. In einem entsprechenden Video bedankte er sich bei seinen Kämpfern und der russischen Armee. Auch die ukrainischen Soldaten hätten gut und mutig gekämpft, so Prigoschin. Der Unternehmer wandte sich an den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij und bat ihn, seinem US-Amtskollegen Biden schöne Grüße von ihm zu bestellen.

Später bestätigte auch das Verteidigungsministerium in Moskau die Einnahme der Stadt. Russlands Präsident Wladimir Putin gratulierte allen Kämpfern zur Befreiung von Artjomowsk. In der entsprechenden Mitteilung des Kremls hieß es, dass Kämpfer, die sich hervorgetan hätten, mit Staatsorden ausgezeichnet würden.

Artjomowsk war ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für die ukrainischen Streitkräfte im Donbass und ein starker Vorposten der ukrainischen Armee. Die Kämpfe um die Stadt begannen am 1. August 2022. Die Schlacht war eine der größten Schlachten während der Befreiung des Donbass seit 2014. Vor den Kämpfen lebten in der Stadt rund 72.000 Menschen.

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