Gesellschaft

Darauf ein goldenes Steak: Weltweite Ungleichheit erreicht neues Rekordniveau

Laut dem internationalen Verbund verschiedener Hilfs- und Entwicklungsorganisationen, Oxfam, war die Kluft zwischen den Superreichen und dem Rest der Welt noch nie so groß. Rund 26 Menschen besitzen heute genau so viel wie 3,8 Milliarden der weniger Privilegierten.
Darauf ein goldenes Steak: Weltweite Ungleichheit erreicht neues RekordniveauQuelle: www.globallookpress.com

von Timo Kirez

Immer wenn man denkt, es geht nicht schlimmer, kommt von irgendwo eine neue Studie daher: Der neue Bericht von Oxfam mit dem Titel "Public Good or Private Wealth" ("Gemeinwohl oder privater Reichtum") beleuchtet die anhaltende Vermögensbildung der Reichsten sowie den umgekehrten Trend für die ärmste Hälfte der Welt, die im vergangenen Jahr nochmal um rund elf Prozent ärmer wurde. Im gleichen Zeitraum sind die Vermögenswerte derjenigen an der Spitze der Vermögenspyramide, der Milliardäre, in die Höhe geschnellt und stiegen 2018 um 900 Milliarden Dollar oder um satte 2,5 Milliarden Dollar pro Tag. Zwischen 2017 und 2018 gab es alle zwei Tage einen neuen Milliardär, heißt es im Bericht.

Im Vergleich zum Vorjahr, als 43 Menschen etwa so viel besaßen wie die ärmere Hälfte der Welt, waren es 2018 nur 26 Milliardäre, die den Reichtum von 3,8 Milliarden Menschen erreichten. Alles in allem hat sich die Finanzwelt von der verheerenden Wirtschaftskrise des Jahres 2008 vollständig erholt, wobei sich die Zahl der Milliardäre seitdem fast verdoppelt hat, heißt es im Bericht. Oxfam veröffentlichte seinen Jahresbericht am Montag im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums in Davos.

Die Wohltätigkeitsorganisation erklärte, dass der einzig mögliche Weg, die steigende Ungleichheit zu bekämpfen, darin bestehe, die Steuern für die Reichen zu erhöhen. Schon eine Erhöhung der Steuerlast auf die oberen ein Prozent um nur ein halbes Prozent würde die Bildungskosten für 262 Millionen Kinder decken und die Gesundheitsversorgung sicherstellen, um das Leben von 3,3 Millionen Menschen zu retten, so Oxfam.

Zwar engagieren sich einige Milliardäre in der Wohltätigkeitsarbeit, so unter anderem auch Bill Gates mit seiner "Bill & Melinda Gates Foundation" (BMGF), doch auch dieses vermeintlich philanthropische Engagement ist nicht unumstritten. Neben einem cleveren Steuervermeidungsmodell wird vor allem auch die Förderung von internationalen Multis kritisiert. Der Oxfam-Bericht erwähnt auch Amazon-Chef Jeff Bezos, den aktuell reichsten Mann der Welt mit einem geschätzten Vermögen von 112 Milliarden Dollar, der einmal sagte, dass er keinen besseren Weg sehe, seinen Reichtum zu veräußern, als die Raumfahrt zu finanzieren. In der Tat eine streitbare Aussage, so lange sich die Frage des Gemeinwohls auf dem Mond nicht stellt.

Oxfam stellt in seinem Bericht zudem fest, dass der Eindruck, dass das wohlhabendste Prozent nicht genug an die Gemeinschaft zurückgebe, gerechtfertigt sei, da diese ohnehin schon privilegierte Klasse tatsächlich immer weniger zahle. "In den reichen Ländern ist der durchschnittliche Spitzensatz der Einkommenssteuer von 62 Prozent im Jahr 1970 auf 38 Prozent im Jahr 2013 gesunken", so der Bericht, während er in den Entwicklungsländern durchschnittlich 28 Prozent beträgt.

Die Ausweichmöglichkeiten in puncto Steuern kosten die Staaten insgesamt 7,6 Billionen US-Dollar so Oxfam. Die wachsenden Einkommenslücken beträfen laut dem Bericht vor allem Frauen, die weltweit 23 Prozent weniger verdienen als Männer. "Menschen auf der ganzen Welt sind wütend und frustriert. Regierungen müssen jetzt echte Veränderungen herbeiführen, indem sie sicherstellen, dass Unternehmen und wohlhabende Einzelpersonen ihren gerechten Anteil an den Steuern zahlen und dieses Geld in kostenlose Gesundheitsversorgung und Bildung investieren, die den Bedürfnissen aller gerecht wird", sagte die Leiterin von Oxfam International, Winnie Byanyima.

"Die Größe des Bankkontos sollte nicht darüber entscheiden, wie viele Jahre ein Kind in der Schule verbringt oder wie lange es lebt – doch das ist die Realität in zu vielen Ländern der Welt", fügte sie hinzu.

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