Deutschland

Straßenumfrage zur Debatte um Muezzin-Rufe in Kölner Moscheen

In einem Modellprojekt dürfen Moscheen in Köln jeden Freitag mit Muezzin-Rufen zum Gebet laden. Im Interview mit RT DE erklärte der Imam Mahmood Ahmad Malhi, dass er den Vorstoß begrüßt. Unter den Kölner Passanten gehen die Meinungen allerdings auseinander.

Die Stadt Köln erlaubt in einem Modellprojekt den rund drei Dutzend Moschee-Gemeinden der Stadt, öffentlich zum Gebet zu rufen. Für alle Moscheen gilt, dass mit Muezzin-Rufen freitags zum Gebet gerufen werden darf. Die muslimischen Gemeinden müssen vorher einen Antrag stellen, das Modellprojekt ist vorläufig auf zwei Jahre begrenzt.

Im Interview mit RT DE erklärte Mahmood Ahmad Malhi, Imam und Vorsitzender der örtlichen Ahmadiyya Muslim Gemeinde, dass er das Modellprojekt begrüße. Viele Menschen sagten ihm, dass auch Muslime ein Teil von Deutschland seien. Daher gehöre auch ein Gebetsruf am Freitag dazu. Man habe natürlich nicht auf dem Gebetsruf beharrt, denn in den letzten Jahren habe man auch ohne Aufrufe die Gebete verrichten können:

"Aber das ist ein Erfolg, ich sag' mal, und ein Schritt nach vorne. Ich persönlich als Imam denke, durch diesen Gebetsruf wird man vielleicht auch Leute zu Dialog einladen."

Unter den Kölner Passanten sind die Meinungen dazu gespalten. So erklärte ein Befragter beispielsweise:

"Soll jeder machen wie er will."

Eine andere Befragte erklärte:

"Ich finde das einfach nicht gut. Weil das alles einseitig ist. Wenn jetzt in der Türkei oder sonst wo die Kirchen auch so offen sein könnten wie hier, dann könnte man drüber sprechen, aber so finde ich das nicht gut."

Andere sind wiederum der Meinung, dass Religion generell Privatsache sein sollte:

"Ich finde es falsch, weil zuerst mag ich überhaupt keine Kirchenglocken oder so. Ich denke, Religion ist etwas Persönliches, und dann muss man nicht alle anderen Leute damit belästigen. Und wenn es ein Gebet ist in einer fremden Sprache, das finde ich ganz, ganz schlecht, weil dann wissen die Einwohner nicht: 'Was sagen die eigentlich?' Das finde ich nicht gut."

Eine weitere Passantin hat hingegen kein Problem mit den Muezzin-Rufen:

"Ich finde es gerechtfertigt, weil Glocken auch klingeln dürfen von Kirchtürmen."

Auch andere finden das Modellprojekt gut:

"Ich finde es gut, ich habe da nichts dagegen. Die sollen sich doch hier wohlfühlen, die Leute."

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