Deutschland

Agrarminister Özdemir: Ja zur Cannabis-Legalisierung, aber "niemand soll sich die Birne wegkiffen"

Die Ampelkoalition plant laut ihrem Vertrag eine Legalisierung von Cannabis "zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften". Der neue Agrarminister Özdemir sieht viele Bauern "in den Startlöchern, um Hanf anzubauen". Gleichzeitig appelliert er: "Niemand soll sich die Birne wegkiffen."
Agrarminister Özdemir: Ja zur Cannabis-Legalisierung, aber "niemand soll sich die Birne wegkiffen"Quelle: AFP © Ina Fassbender / POOL / AFP

Bundesagrarminister Cem Özdemir sieht bei Landwirten in Deutschland großes Interesse an der Legalisierung von Cannabis. Der Grünen-Politiker sagte gegenüber der Bild am Sonntag, viele Bauern "stehen in den Startlöchern, um Hanf anzubauen". Er ist sich sicher:

"Sobald der Bundestag das Gesetz des Gesundheitsministers verabschiedet hat, wird die Landwirtschaft auch diese Nutzpflanzen anbauen. Die CDU kann es uns ja nun nicht mehr verbieten."

Die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP plant eine "kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften". Dadurch würden "die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet", heißt es im Koalitionsvertrag. Der Anbau von Hanfpflanzen ist bislang lediglich für medizinische Zwecke erlaubt.

Kritik an den Legalisierungsplänen der bislang als illegale Droge eingestuften, aber in weiten Bevölkerungsteilen dennoch konsumierten Substanz wies Özdemir zurück und betonte:

"Niemand soll sich die Birne wegkiffen, aber ich freue mich, dass der Irrsinn des Cannabis-Verbots endlich endet."

Wer bei einem illegalen Dealer kaufe, wüsste nicht, was enthalten sei und könnte womöglich unerwünschte Nebenwirkungen haben. Deswegen stärke "eine Legalisierung, wie wir sie jetzt planen, (...) den Jugend- und Verbraucherschutz". Zudem "entlastet er unsere Polizei, die sich auf den Schwarzmarkt mit harten Drogen konzentrieren kann".

Die Polizeigewerkschaften haben sich in der Vergangenheit skeptisch dazu geäußert. Auch die Unionsparteien sind strikt gegen Cannabis an der Ladentheke und verweisen dabei auf die Risiken.

Mehr zum Thema - Polizeigewerkschaft warnt Ampel: "Es muss endlich Schluss damit sein, den Joint schönzureden"

(rt/dpa)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.