Deutschland

Ifo-Institut prognostiziert "Winter-Rezession" und 9,3 Prozent Inflation für 2023

Die Prognosen für die wirtschaftliche Entwicklung werden immer trüber. So geht das renommierte Ifo-Institut für 2023 von einer schrumpfenden Wirtschaft und einer noch höheren Inflation aus als in diesem Jahr.
Ifo-Institut prognostiziert "Winter-Rezession" und 9,3 Prozent Inflation für 2023Quelle: www.globallookpress.com © Christian Ohde via www.imago-image

Die ökonomische Talsohle in Deutschland ist noch nicht erreicht. Das Ifo-Institut rechnet für dieses Jahr mit einer Teuerungsrate von 8,1 Prozent und im kommenden Jahr von 9,3 Prozent, berichtet das Handelsblatt am Montag.

Die Wirtschaft wird nach der am Montag in Berlin vorgelegten Ifo-Konjunkturprognose in diesem Jahr nur noch um 1,6 Prozent wachsen und im Jahr 2023 sogar um 0,3 Prozent schrumpfen.

Der Leiter der Ifo-Konjunkturforschung, Timo Wollmershäuser, sagt:

"Wir gehen in eine Winter-Rezession."

Er betonte weiterhin, dass die "Kürzung der Gaslieferungen aus Russland" und die folgenden drastischen Preissteigerungen "die wirtschaftliche Erholung nach Corona verhageln". Er ergänzte:

"Erst 2024 erwarten wir eine Normalisierung mit 1,8 Prozent Wachstum und 2,5 Prozent Inflation."

Die Energieversorger erhöhen ihre Strom- und Gaspreise Anfang 2023 aufgrund der hohen Beschaffungskosten deutlich. Laut Ifo-Institut steigt dadurch die Inflationsrate im ersten Vierteljahr sogar auf etwa 11 Prozent. In der Folge würden die realen Haushaltseinkommen und die Kaufkraft deutlich sinken.

Kritik schwingt an der Regierung mit, denn das Entlastungspaket wird diese Entwicklung laut den Konjunkturforschern nicht ausgleichen. Wollmershäuser weiter:

"Der Kaufkraftverlust, gemessen am Rückgang der realen Pro-Kopf-Löhne in diesem und im kommenden Jahr um jeweils etwa 3 Prozent, ist so hoch wie nie zuvor seit dem Beginn der heutigen volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen im Jahre 1970."

Auf dem Arbeitsmarkt erwartet das Institut keine Verwerfungen. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte im kommenden Jahr demnach lediglich um 50.000 Personen wachsen. Dies hänge in erster Linie mit den Ukrainern zusammen, "die nur langsam in den Arbeitsmarkt integriert werden können".

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