Deutschland

Sachsen: Chef der Kassenärztevereinigung kritisiert den "woken" Zeitgeist

Der vor kurzem wiedergewählte Vorstandsvorsitzende der sächsischen Kassenärztlichen Vereinigung Klaus Heckemann ist in einem Artikel in der Verbandszeitung mit Entwicklungen wie Werbung für Pubertätsblocker oder Straßenblockaden durch "Klima-Aktivisten" hart ins Gericht gegangen. Er bekommt dafür – anonymen – Gegenwind.
Sachsen: Chef der Kassenärztevereinigung kritisiert den "woken" ZeitgeistQuelle: www.globallookpress.com © Matthias Wehnert via www.imago-i/www.imago-images.de

Der Vorstandschef der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Sachsens, Klaus Heckemann, hat im hauseigenen Mitteilungsblatt scharf gegen den "woken" Zeitgeist polemisiert. Den Medien und der Politik warf er in seinem Editorial wegen des Genderns und der Geschlechterfrage eine "Ideologiegetriebenheit mit pseudoreligiösen Zügen" vor. Mit den wie er sie bezeichnete "Klimaterroristen" der "Letzten Generation" ging er ebenfalls hart ins Gericht. Die neuesten Entwicklungen auf diesen Gebieten sieht der Mediziner offenbar in Konflikt mit ethischen Grundsätzen seines Berufes. 

Besonders kritisierte Heckemann die Äußerung der Berliner Notärztin, die behauptet habe, für die Bergung der verunfallten Radfahrerin das Spezialfahrzeug nicht benötigt zu haben: 

"Die Umstände des tragischen Todes einer 44-jährigen Radfahrerin infolge eines Unfalles am 31. Oktober in Berlin sind sicher allen bekannt. Mit Fassungslosigkeit habe ich aber zur Kenntnis genommen, dass die Notärztin sich dahingehend äußerte, dass die Blockade der (immer noch als Aktivisten bezeichneten!) Klimaterroristen die Unfallrettung gar nicht beeinträchtigt hätte, da sie die Hilfe eines Bergungsfahrzeuges auch bei rechtzeitigem Eintreffen nicht in Anspruch genommen hätte, sondern sich in jedem Fall für das nochmalige Überfahren des Beines der Verunfallten durch den Betonmischer entschieden hätte (...). Für so eine absurde Äußerung kann es nur zwei Gründe geben: bedingungslose Sympathie für die Klimaterroristen oder aber persönliche Angst vor Repressionen. Beide Möglichkeiten sind unerträglich. Medial diskutiert wird darüber allerdings fast gar nicht. Warum?"

Als zweites Beispiel mit dem Berufsethos unvereinbarer Entwicklungen greift Heckemann die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend betriebene Internetseite "Regenbogenportal.de" an, auf der Werbung für den Einsatz von Hormonblockern (sogenannte "Pubertätsblocker") bei Kindern und Jugendlichen gemacht wird. Er bezieht sich auf einen Medizinerkollegen aus Bulgarien, der die hierfür verantwortlichen Politiker als "Verbrecher" bezeichnet habe. Diese Aussage zitiert der KV-Chef und erklärt dazu, einer weiteren Erklärung bedürfe es zumindest gegenüber Medizinern nicht. 

Das Editorial schließt mit dem Aufruf, Ärzte mögen sich diesen und vergleichbaren Entwicklungen entgegenstellen und zieht einen Vergleich zur untergegangenen DDR: 

"Zusammenfassend möchte ich an Sie alle, liebe Kolleginnen und Kollegen, appellieren, diesen Auswüchsen des Zeitgeistes mutig entgegenzutreten. Ansonsten könnten wir uns in kurzer Zeit in einer Gesellschaftsform wiederfinden, die sich nicht so sehr von der unterscheidet, die wir im Osten 1989 überwunden hatten."

Ein Teil der "Kolleginnen und Kollegen" reagierte auf den Aufruf allerdings anders, als von Heckemann erhofft: Auf der Abstimmungsplattform change.org wurde am Dienstag eine Petition gestartet, die eine Distanzierung des Vorstands der Kassenärztlichen Vereinigung von den Äußerungen ihres Vorsitzenden anstrebt. Mit Stand von Mittwochabend haben rund 560 Personen diese unterzeichnet.

Es ist allerdings nicht überprüfbar, ob es Mediziner sind, die unterschrieben und noch unterschreiben werden: Die Abstimmung läuft im anonymen Modus und offenbar kann jeder, der sich bei change.org anmeldet, seine virtuelle und anonyme Unterschrift setzen. Der Ersteller der Petition tritt unter dem Pseudonym "Dr. Meinungsfreiheit" auf. Erstellt wurde sie offenbar von Berlin aus.

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