Wahlkampf in Bayern: AfD-Politiker in Augsburg brutal zusammengeschlagen
Der bayerische AfD-Politiker Andreas Jurca ist in der Nacht zum Sonnabend in Augsburg überfallen und krankenhausreif geschlagen worden. Das berichtete Jurca selbst in einem Videointerview mit dem Deutschland-Kurier. Demnach kam es zu dem Überfall, als er nach einem Grillfest bei Wahlkampfhelfern einen Parteifreund nach Hause begleitete.
Auf dem Weg von der Feier sei ihnen eine Gruppe begegnet, die zumindest zum Teil aus "Südländern" bestanden habe – "Mit Südländern meine ich jetzt nicht Spanier oder Italiener", erklärte Jurca. Wie groß die Gruppe war, konnte er nicht sagen. Ein Mann habe ihn gefragt: "Bist Du nicht der Andreas Jurca von den Plakaten?", und habe ihm die Hand ausgestreckt. Noch ehe er einschlagen konnte, sei er niedergeschlagen worden.
Er habe für kurze Zeit das Bewusstsein verloren und sich dann auf dem Boden wiedergefunden. Die Männer hätten auf ihn eingetreten. Dabei erlitt der AfD-Politiker schwere Prellungen im Gesicht und weitere Verletzungen. Die Schläger brachen ihm nach eigenen Angaben auch das Sprunggelenk. Auch sein Parteifreund sei verletzt worden, aber weniger schwer als er.
Nachdem Jurca zu Hause angelangt sei, hätten ihn seine Frau und seine Mutter überzeugt, ins Krankenhaus zu fahren. Dort hätten die Ärzte den Bruch im Sprunggelenk festgestellt. Die Mediziner hätten ihn wegen seiner Kopfverletzungen über Nacht in der Klinik behalten wollen, "aber ich wollte nach Hause, wollte auch wieder zu meinen Kindern".
Der AfD Politiker Andreas Jurca wurde attackiert, bloß weil er Mitglied bei der AfD ist. Fürchterlich. Ich wünsche diesem Mann gute Besserung und Genesung! pic.twitter.com/wG8dcM5ghJ
— Ronai Chaker (@RonaiChaker) August 13, 2023
Befragt nach dem Grund für den Überfall, erklärte Jurca:
"Ich sehe ganz ehrlich die Schuld bei dieser Hetze gegen uns. Dass wir so verteufelt werden, dass wir so dargestellt werden, als ob wir diejenigen sind, die alle gefährden oder angreifen wollen."
Der 35-Jährige ist Vorsitzender der Augsburger AfD und ihr Fraktionsvorsitzender im Stadtrat. Er kandidiert auf Platz sieben der Landesliste seiner Partei für den Bayerischen Landtag. Die Landtagswahl in Bayern findet am 8. Oktober statt.
Von der Polizei, bei der Jurca nach dem Überfall Anzeige erstattete, gibt es noch keine Bestätigung des Vorfalls. In den Mainstream-Medien wurde nicht von dem Überfall berichtet. Auf Twitter/X äußerten AfD-Gegner den Verdacht, dass es sich dabei um eine Kneipenschlägerei unter Betrunkenen gehandelt haben könnte und verwiesen auf einen entsprechenden Polizeibericht. Allerdings passen weder das Datum des Vorfalls noch das Alter der Beteiligten zu dem Überfall auf den AfD-Politiker.
Andere Nutzer empörten sich dagegen über das Schweigen der Medien. Einige Kommentatoren verwiesen auch auf Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der in der vergangenen Woche die AfD für die Verrohung der Gesellschaft verantwortlich gemacht und eindringlich vor einer Wahl der Partei gewarnt hatte:
"Kein mündiger Wähler kann sich auf mildernde Umstände herausreden, wenn er sehenden Auges politische Kräfte stärkt, die zur Verrohung unserer Gesellschaft und zur Aushöhlung der freiheitlichen Demokratie beitragen."
Die Antifa in Hessen hatte eine "Feindesliste" mit Namen und Adressen hessischer AfD-Politiker verbreitet und dazu aufgerufen, diese zu kontaktieren und zu attackieren:
"Lasst uns der AfD jedoch vor allem auf militanter Weise begegnen, ihnen das Leben zur Hölle machen und zeigen, was wir von ihrer menschenverachtenden Politik halten."
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