Deutschland

Impressionen von der ersten "Buntwesten"-Demo in Berlin

Aus Solidarität mit den französischen Gelbwesten haben sich am Samstag in 16 deutschen Städten tausende Menschen zur Aktion #BunteWesten versammelt. Auch in Berlin haben sich mehrere Basisgruppen von "Aufstehen" zusammengefunden, um ihren Unmut auf die Straße zu tragen.
Impressionen von der ersten "Buntwesten"-Demo in BerlinQuelle: RT

Unter dem Motto "Wir sind Viele. Wir sind vielfältig. Wir haben die Schnauze voll!“ startete die Veranstaltung mit einer Kundgebung am Potsdamer Platz. Verschiedene Redner stellten die Positionen der "Buntwesten" vor. Man distanziere sich von jeglicher Gewalt und wolle friedlich gegen die deutsche Regierungspolitik demonstrieren. Nicht das Thema Migration, sondern soziale Fragen sollten im Mittelpunkt der öffentlichen Debatte stehen.

Um die Verbundenheit mit den Gelbwesten in Frankreich zu demonstrieren, wurde deren "Erklärung von Commercy" verlesen. In dieser heißt es: 

(…) 26 Milliardäre besitzen so viel wie die Hälfte der Menschheit! Dies ist nicht zu akzeptieren. Lasst uns den Reichtum teilen und nicht das Elend! Lasst uns Schluss machen mit der sozialen Ungleichheit!

In einem weiteren Redebeitrag wurde die Polzeigewalt gegen die Gelbwesten angeprangert. So seien bei den Protesten bereits elf Personen ums Leben gekommen und mehrere Menschen hätten durch Gasgranaten Hände oder Füße verloren. Außerdem seien mehrere Personen durch Gummigeschosse schwer im Gesicht verletzt worden. 

Viele "Buntwesten" trugen deshalb große Fotos der Verletzten, um auf diese aufmerksam zu machen.

Danach machten sich die 500 Teilnehmer auf den Weg zum Brandenburger Tor. Die Demonstration stoppte für mehrere kleine Redebeiträge, in denen die Sozialpolitik der SPD, die Intervention des Westens in Venezuela und die Rüstungspolitik der Bundesregierung kritisiert wurden.

Außerdem trug die 58-jährige Moderatorin der Demo, Andrea Trautmann, ein selbstgeschriebenes Gedicht vor, in dem sie alle Themen der "Buntwesten" zusammengefasst hat:

Bürger Berlins, schaut auf eure Stadt! Lasst euch nicht verladen, weil jeder gleiche Rechte hat. 

Zeigt den Geiern eure Krallen, ihr verdient ihr Geld! Lasst euch von denen nichts gefallen. Euch gehört die Welt! 

Schluss mit Hetze aufeinander, wir sind doch ein Volk! Denn der Feind, der steht woanders. So haben wir Deutschland nicht gewollt!

Schluss mit Waffen aus deutschen Landen, von Rheinmetall, Heckler und Koch! Und verjagt die Mörderbanden! Unsere Erde, sie dreht sich noch!

Weg mit Minirenten und Sklavenlöhnen, für gute Arbeit – gutes Geld. Wir lassen uns nicht mehr verhöhnen, uns gehört die Arbeitswelt!

Keine Politik für Großkonzerne, keine Wählerstimmen für Lobbybanden! Liebe Regierung! Habt uns mal gerne! Wir Berliner sind "Aufgestanden"!!!

Am Brandenburger Tor wurde vor der französischen Botschaft ein Solidaritätsvideo aufgenommen, das den Freunden in Frankreich geschickt werden soll. Danach löste sich die Versammlung auf. Die berlinweite Vernetzung von "Aufstehen" will aber weiterhin die Solidarität mit den Gelbwesten aufrechterhalten, auch wenn die Proteste in Deutschland noch vergleichsweise klein ausfallen.

Mehr zum Thema"Ich erkenne mein Land nicht mehr": Gelbwesten fordern Gerechtigkeit

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.