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Comedystar Bill Cosby wieder auf freiem Fuß – Gericht hebt Urteil wegen sexueller Nötigung auf

Der Pennsylvania Supreme Court hat das Urteil gegen Bill Cosby aufgehoben. Cosby wurde 2018 zu einer Strafe von mindestens drei und höchstens zehn Jahren Haft verurteilt. Er war damit der erste Prominente, der im Zuge der MeToo-Bewegung verurteilt wurde.

Am Mittwoch hat der Pennsylvania Supreme Court das Urteil gegen Bill Cosby aufgehoben. Auf den ersten Blick eine kleine Sensation, nachdem gerade im Mai der Antrag auf Bewährung abgelehnt worden war. Cosby wurde 2018 zu einer Strafe von mindestens drei und höchstens zehn Jahren Haft verurteilt. Er war damit der erste Prominente, der im Zuge der MeToo-Bewegung verurteilt wurde. Hintergrund der Urteilsaufhebung ist ein Verfahrensfehler.

Die Klägerschaft ist empört – Twitter ebenfalls Insbesondere seitens der Klägerschaft ist die Empörung über das Urteil groß. "Es ist, wie es ist. Wir werden damit fertig", sagt Gloria Allred, die einen großen Teil der Klägerinnen als Anwältin vertritt. "Wir werden weitermachen. In der Frauenbewegung geht es immer zwei Schritte vorwärts und einen Schritt zurück. Aber die gute Nachricht ist, dass wir weitermachen. Wir werden uns nicht abschrecken lassen."

Auch in den sozialen Medien kam vielfach Kritik auf. Die Mehrzahl der Nutzer scheint es eher negativ zu bewerten, dass Bill Cosby nun wieder auf freiem Fuß ist. Erleichtert zeigte sich hingegen Cosbys langjährige Serien-Ehefrau in der "Bill Cosby Show", Phylicia Rashād. Sie hatte bereits in der Vergangenheit mehrfach Partei für ihren ehemaligen Kollegen ergriffen und betont, es werde versucht, das Vermächtnis Cosbys zu zerstören.

Die Anwältin Lisa Bloom, die die Klägerin Janice Dickinson vertritt, erklärte: "Es ist wichtig zu verstehen, dass nirgendwo in der 79-Seiten-Entscheidung des Pennsylvania Supreme Courts gesagt wird, Bill Cosby sei unschuldig." Die Aufhebung des Urteils von 2018 erfolgte, da der Staatsanwalt Bruce Castor bereits Mitte der 2000er ein öffentliches Statement abgegeben hatte, dass er Cosby nicht strafrechtlich verfolgen würde. Es wurde nun befunden, dass aus diesem Grund das später gegen Cosby angestrengte Verfahren rechtswidrig gewesen sei.

Cosby und sein Team sind erleichtert

Die Anwältin Cosbys begrüßte die Entscheidung des Pennsylvania Supreme Courts als Sieg der Rechtsstaatlichkeit. Jennifer Bonjean, die Anwältin von Bill Cosby, erklärte, sie sei froh, dass der Pennsylvania Supreme Court gesehen habe, dass Cosby in dem Fall nie hätte verfolgt werden dürfen. "Er verließ sich auf Stellungnahmen eines früheren Bezirksstaatsanwaltes und er verließ sich auf sie zu seinem Nachteil", erklärte die Anwältin. "Und dann hat der aktuelle Staatsanwalt nicht nur dieses Versprechen gebrochen, sondern auch seine eigenen Worte gegen ihn verwendet. Es war grundlegend unfair. Es war politisch motiviert."

Mit "politisch motiviert" verweist die Bonjean auf den Kontext der MeToo-Bewegung, in deren Kontext das Verfahren stattgefunden hat. Diese Bewegung, die sozialen Medien, aber auch die Mainstream-Medien hätten einen starken Druck auf das Gericht ausgeübt. Doch vor Gericht, so die Anwältin, hätten Emotionen und politische Motive keine Rolle zu spielen, es gehe einzig um das Umsetzen der Verfassung und der Gesetze. Sie sei sehr erfreut, so Bonjean, dass der Oberste Gerichtshof von Pennsylvania dem Druck der MeToo-Bewegung, der sozialen Medien und der Mainstream-Medien nicht nachgegeben hätte.

Das Ende eines schwierigen Verfahrens?

Ganz einfach war das Verfahren nicht. Der Prozess, in dem er 2018 verurteilt wurde, nur eines von vielen Verfahren war, das gegen ihn angestrengt wurde. Es war zudem bereits das zweite Verfahren im Falle Andrea Constand, da die Jury im ersten zu keinem gemeinsamen Urteil gekommen ist.
Die Öffentlichkeit scheint von der Schuld Cosbys überzeugt zu sein. Immerhin hatten insgesamt über 60 Frauen Vorwürfe gegen Bill Cosby erhoben. Der Schauspieler bestritt seine Schuld stets, obgleich er in einer spektakulären Aussage unter Eid erklärte, Frauen Drogen gegeben zu haben, um anschließend mit ihnen Geschlechtsverkehr zu haben. In einem Tweet bekräftigte er anlässlich seiner Freilassung noch einmal seine Unschuld.

Cosby kann nach der Aufhebung des Urteils von 2018 für dasselbe Verbrechen nicht noch einmal vor Gericht gestellt werden – wohl aber für etwaige neu ans Licht kommende, noch nicht verjährte mutmaßliche Vergehen.

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