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Einsatz des US-Militärs in Konfliktgebieten: Mindestens 22.000 zivile Opfer

Eine unabhängige NGO rechnet nach, wie hoch die Zahl der zivilen Opfer durch Einsätze des US-Militärs in Konfliktgebieten bis dato ist. Mindestens 22.000, vielleicht sogar 48.000 könnte die Zahl der getöteten Zivilisten betragen. Die Invasion im Irak steht hier an der Spitze.
Einsatz des US-Militärs in Konfliktgebieten: Mindestens 22.000 zivile OpferQuelle: AP © David Guttenfelder

Afghanistan, Irak, Libyen, Pakistan, Somalia, Syrien und der Jemen. In den Konfliktgebieten der beiden letzten Jahrzehnte sollen die USA 91.340 Angriffe geflogen haben. Ausschlaggebend für den Kampf gegen den Terror waren die Anschläge des 11. September 2001. Diese waren auch Auftakt für den am längsten währenden militärischen Einsatz der US-Geschichte. Nach 20 Jahren wurden US-Soldaten aus Afghanistan abgezogen. Das jüngste Opfer des US-Drohnenangriffs in Afghanistan am 29. August, mit welchem ISIS-K Selbstmordattentäter getötet werden sollten, war noch ein Kleinkind. Zehn Zivilisten, darunter mindestens sieben Kinder, kamen bei dem Angriff ums Leben. Die Hinterbliebenen bekräftigen, sie seien keine Extremisten und forderten von Washington, gehört zu werden.

Auf beiden Seiten in den Krisengebieten ließen in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als 300.000 Menschen durch Konflikte und Militäreinsätze ihr Leben. Aber wie viele Menschenleben forderte allein das Agieren des US-Militärs?

Die unabhängige NGO Airwars befasste sich mit dieser Frage und kam zu dem Ergebnis, mindestens 22.679 zivile Opfer sind dem US-Militär zuzuschreiben. Zahlen aus den Militäreinsätzen der USA in Afghanistan, dem Irak, Anti-Terroreinsätze im Irak, Syrien und Libyen wurden für den Bericht mit einbezogen. 

"Im Rahmen unserer Nachforschungen haben wir auch offizielle Schätzungen des US-Militärs über die Zahl der seit dem 11. September durch eigene Aktionen getöteten Zivilisten eingeholt. Weder CENTCOM noch das Verteidigungsministerium haben solche Ergebnisse veröffentlicht." 

Die Zahl aber könnte noch weitaus höher liegen und 48.308 Menschenleben betreffen. Die tödlichste Periode war die Invasion des US-Militärs des Irak im Jahr 2003. Diese forderte 5.529 Menschenleben abseits des Militärs. Die meisten zivilen Opfer gab es 2017. Hier errechnete Airwars eine Zahl von 19.623 Menschenleben. Die NGO kritisiert:

"In der Berichterstattung finde sich der immer gleiche Refrain über die Kosten des sogenannten Kriegs gegen den Terror wieder . Der Spruch geht etwa so: "Mehr als 7.000 US-Soldaten sind seit dem 11. September in Kriegen gestorben", heißt es in einem Artikel oder Nachrichtenbericht. In der nächsten Zeile wird in der Regel, wenn auch nicht immer, versucht, die Zahl der zivilen Opfer wiederzugeben – allerdings fast ausschließlich in allgemeiner Form. Zehntausende oder sogar Hunderttausende."

Die Studie weist darauf hin, dass ungefähr 97 Prozent der Todesfälle durch Angriffe auf Zivilisten bei Einsätzen im Irak zwischen 2003 und 2009 und in Afghanistan zwischen 2001 und 2021 zu beklagen sind. Sie stellt ferner fest, dass dieser Prozentsatz die Bombenkampagne gegen die Terrororganisation ISIS auf irakischem und syrischem Gebiet zwischen 2014 und 2021 einschließt. 

Das erklärte Ziel der britischen NGO Airwars ist es, Militärs zur Rechenschaft zu ziehen. 

"Manchmal löste der Tod von Zivilisten eine Verurteilung aus, wie 2010, als eine NATO-Rakete 52 Zivilisten tötete. Die überwiegende Mehrheit der Vorfälle betraf jedoch ein oder zwei Tote – anonyme Menschen, über die nie berichtet wurde, die nie erfasst und nie gezählt wurden." 

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