International

Türkischer Drohnenhersteller Baykar weitet seine Geschäfte aus

Von Syrien über Libyen bis nach Bergkarabach kamen in letzter Zeit türkische Drohnen zum Einsatz. Vor dem Hintergrund des Einsatzes einer Bayraktar-Kampfdrohne in der Volksrepublik Donezk gab der Hersteller Baykar bekannt, dass er seine Geschäfte immer weiter ausweiten will.
Türkischer Drohnenhersteller Baykar weitet seine Geschäfte ausQuelle: AFP © Birol Bebek

Vor dem Hintergrund des Einsatzes einer türkischen Kampfdrohne vom Typ Bayraktar in der Volksrepublik Donezk erklärte der türkische Hersteller Baykar am Mittwoch, dass er sein unbemanntes Kampfflugzeug (UCAV) Bayraktar TB2 an einen weiteren Käufer exportieren wird – ohne bekannt zu geben, um welchen Staat sich dabei handelt. Das berichtet die der türkischen Regierung nahestehende Nachrichtenagentur Daily Sabah.

"Wir haben den #BayraktarTB2 UCAV-Exportvertrag mit einem weiteren Land abgeschlossen. Mit dieser Vereinbarung wurde die Zahl der Länder, in die #BayraktarTB2 UCAV exportiert wurde, auf 13 erhöht", erklärte das türkische Unternehmen in einer Twitter-Erklärung.

Während die Türkei viele Modelle unbemannter Luftfahrzeuge in verschiedenen Konfigurationen entwickelte, sind zwei besonders hervorzuheben: ANKA-S und Bayraktar.

Reuters zufolge wird die Türkei Kampfdrohnen vom Modell Bayraktar TB2 des Herstellers Baykar Technologies auch nach Marokko und Äthiopien exportieren. Die türkischen Drohnen erwarben bereits in den vergangenen Jahren einen guten Ruf bezüglich ihrer Einsatzfähigkeit, nachdem sie ihre Wirksamkeit in Syrien, Libyen und im Kaukasus unter Beweis gestellt hatten.

Bei mehrtägigen Gefechten an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze nördlich von Bergkarabach kam im Juli 2020 offenbar eine hohe Anzahl türkischer Kampfdrohnen des Typs Bayraktar zum Einsatz. Die Drohnenkriegführung der Türkei über Syrien wurde von der taktischen Kommandozentrale der türkischen Zweiten Armee aus geleitet, die sich etwa 400 Kilometer von den Kämpfen entfernt in der Stadt Malatya in der türkischen Provinz Hatay befindet.

In Libyen hatte sich die Türkei 2019 auf die Seite der belagerten Kräfte der GNA (Regierung der Nationalen Einheit) gestellt, die um die libysche Hauptstadt Tripolis herum letzten Widerstand leisteten. Die GNA stand den Kräften der Libyschen Nationalarmee (LNA) unter der Führung von General Chalifa Haftar gegenüber, die mit dem Ziel aus Bengasi heranzog, in einer Großoffensive die Hauptstadt einzunehmen und die Kontrolle über ganz Libyen zu übernehmen. Dort kamen türkische Kampfdrohnen zum Einsatz, um die damalige Einheitsregierung von Ministerpräsident Fayiz as-Sarradsch zu unterstützen. Dieser Schritt war seinerzeit insofern entscheidend, als die Türkei einen Sieg Haftars mit ihrer Militärintervention in Libyen verhindern konnte.

Im Jahr 2019, noch vor dem Ende der Amtszeit des ehemaligen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko, waren die ersten türkischen Drohnen vom Typ Bayraktar TB2 an die Ukraine geliefert worden. Vor Kurzem kam es offenbar zum ersten Kampfeinsatz einer türkischen Kampfdrohne im Donbass-Krieg.

Die Bayraktar TB2 wurde an Länder wie die Ukraine, Katar, Aserbaidschan und Polen verkauft. Polen erwarb im Mai als erster EU- und NATO-Mitgliedsstaat Drohnen aus der Türkei.

Auch Saudi-Arabien soll sich am Kauf türkischer Drohnen interessiert gezeigt haben. Lettland deutete zudem an, dass es der zweite EU- und NATO-Mitgliedsstaat sein könnte, der türkische Kampfdrohnen erwirbt. Albanien und Kirgisistan zeigten ebenfalls Interesse an einem Deal zur Beschaffung der Bayraktar TB2.

Mehr zum Thema - Durch imperiale Überdehnung könnte Erdoğan wie Mehmet VI. enden und seiner Entthronung entgegensehen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.