International

USA fangen mutmaßlichen Mörder des haitianischen Präsidenten ab

Wie das US-Justizministerium am Dienstag mitteilte, wurde ein kolumbianischer Staatsbürger in den USA im Zusammenhang mit dem Attentat auf den haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse angeklagt. Er wurde auf dem Weg von Jamaika nach Kolumbien festgenommen und in die USA geflogen.
USA fangen mutmaßlichen Mörder des haitianischen Präsidenten abQuelle: AFP © Valerie Baeriswyl / AFP

Mario Antonio Palacios, mutmaßliches Mitglied der Söldnertruppe, die im vergangenen Jahr den haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse ermordet hat, wurde von den US-Behörden in Panama auf dem Weg von Jamaika in seine Heimat Kolumbien festgenommen.

Der ehemalige kolumbianische Militärangehörige wurde am Montag auf dem Flughafen in Panama abgefangen und in ein Flugzeug in die USA gesetzt, wo er bereits am Dienstag vor einem Bundesgericht in Miami erschien. Berichten zufolge hat er sich nicht auf ein Geständnis eingelassen und soll am 31. Januar erneut vor Gericht erscheinen.

"Mario Antonio Palacios, 43, wird der Verschwörung zum Mord oder zur Entführung außerhalb der Vereinigten Staaten und der Bereitstellung von materieller Unterstützung mit Todesfolge angeklagt, da er wusste oder beabsichtigte, dass diese materielle Unterstützung zur Vorbereitung oder Durchführung der Verschwörung zum Mord oder zur Entführung verwendet werden würde", so das US-Justizministerium in einer Erklärung.

Palacios wurde von Jamaika zurück nach Kolumbien abgeschoben, nachdem die jamaikanische Regierung entschieden hatte, dass ein Ersuchen, ihn in die Obhut der haitianischen Regierung zu übergeben, nicht den rechtlichen Anforderungen für eine Auslieferung entsprach. Er wird nicht des Mordes an Moïse verdächtigt, sondern des geringeren Vorwurfs des bewaffneten Raubüberfalls beschuldigt.

Der Kolumbianer hatte zugegeben, im Schlafzimmer gewesen zu sein, als Moïse ermordet wurde, bestand aber darauf, dass er nicht an der Ermordung des Präsidenten beteiligt war, auf den 12 Mal geschossen wurde und dem bei dem Angriff ein Auge ausgestochen worden sein soll.

Nach Angaben haitianischer Behörden wurde Moïse am 7. Juli von 28 ausländischen Söldnern getötet, bei denen es sich in erster Linie um kolumbianische Ex-Militärs und einige haitianische Amerikaner gehandelt habe. Das Killerkommando drang in das Privathaus des Präsidenten ein und gab vor, ein Team der US-Drogenbehörde zu sein.

Jamaika hatte sich geweigert, Palacios direkt an Haiti auszuliefern. Es ist unklar, warum er schließlich von Panama in die USA gebracht wurde, obwohl Haiti ebenfalls Interpol-Fahndungsaufrufe zu seiner Verhaftung herausgegeben hatte. Kurz nach der Ermordung von Moïse im Juli wurde bekannt, dass fast alle Hauptverdächtigen starke Verbindungen zu den USA hatten. Das Pentagon gab offen zu, dass das US-Militär an der Ausbildung von mindestens sieben der Verdächtigen beteiligt war, während mehrere andere angeblich Verbindungen zur DEA und zum FBI hatten.

Am Samstag überlebte der haitianische Premierminister Ariel Henry in der Stadt Gonaïves ein Attentat auf ihn. Der oberste Staatsanwalt des Landes hatte im September eine einstweilige Verfügung gegen den Premierminister beantragt und behauptet, dass ihm aufgrund seiner angeblichen Verbindungen zum Mord an Moïse die Ausreise untersagt werden sollte – nur um dann sofort entlassen zu werden. Henry wurde von Moïse nur wenige Tage vor dessen Ermordung zum Premierminister ernannt. Es ist jedoch nicht klar, ob der Anschlag auf Henry am Wochenende in irgendeiner Weise mit der Ermordung des ehemaligen Präsidenten zusammenhing.

Mehr zum Thema - Schießerei auf Feier zum Unabhängigkeitstag in Haiti: Staatschef bleibt unversehrt

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.