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Schweden: Premierministerin beschäftigte illegale Migrantin als Putzfrau

Die erst kürzlich ernannte schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson ist ins Visier der Medien und der politischen Gegner geraten. In ihrem Haus wurde eine sich illegal im Land aufhaltende Reinigungskraft gefunden. Andersson will davon nichts gewusst haben.
Schweden: Premierministerin beschäftigte illegale Migrantin als Putzfrau© Nils Petter Nilsson / Getty Images

Erst Ende November vergangenen Jahres wurde Magdalena Andersson zur Ministerpräsidentin Schwedens gewählt, nun hat die 54-Jährige eine erste politische Affäre. Die Sozialdemokratin heuerte eine sich offenbar illegal im Land aufhaltende Migrantin als Reinigungskraft an. Für zusätzliche Empörung im skandinavischen Land sorgt auch der Umstand, dass die Frau nur zufällig im Haus der Premierministerin entdeckt wurde, was die Frage der offenbar laschen Sicherheitsvorkehrungen auf Regierungsebene nach sich zieht.

Laut der Zeitung Expressen, die am Wochenende als erste darüber berichtete, hatte die Polizei einige Tage vor Weihnachten im Haus der Ministerpräsidentin in Nacka, einem Vorort der Hauptstadt Stockholm, eine junge Frau aus Nicaragua festgenommen. Besonders brisant: Die sich illegal in Schweden aufhaltende Migrantin sollte eigentlich gemäß einer Anordnung der Migrationsbehörde abgeschoben werden und wurde deshalb seit Herbst 2021 von den schwedischen Behörden gesucht.

Die Entdeckung geschah zufällig. Die Reinigungskräfte lösten im Haus versehentlich einen Einbruchsalarm aus, woraufhin die herbeigeeilte Polizei das Haus und die Dokumente von allen am Ort vorgefundenen Personen überprüfte. Die Frau aus Nicaragua konnte keine Aufenthaltsgenehmigung vorweisen und arbeitete schwarz.

Andersson, die zuvor schwedische Finanzministerin war, lehnte es zunächst ab, sich dazu zu äußern. Wenig später betonte sie in einer schriftlichen Erklärung, dass sie sich von der Reinigungsfirma, über die die Putzfrau engagiert worden war, getrennt habe, da diese Firma sie über den Arbeitsstatus der Mitarbeiterin getäuscht hätte. Laut dem Bericht von Expressen gilt in der die Firma auch kein Tarifvertrag.

Die Ministerpräsidentin aus den Reihen der gewerkschaftsnahen Sozialdemokraten hatte die Dienste des Reinigungsunternehmens mehrere Jahre lang in Anspruch genommen. Die 54-Jährige fügte nun hinzu, dass selbst "diejenigen von uns, die das Richtige tun wollen", von "unehrlichen" Unternehmen getäuscht werden können. Die zuständigen Behörden sollen nun demnach die ganze Sache aufklären.

Ihre Erklärung scheint jedoch auf taube Ohren gestoßen zu sein. Oppositionspolitiker und Medien erinnerten schnell an Anderssons Antrittsrede, in der sie die Menschen dazu aufrief, alles zu tun, um die Kriminalität im Land zu bekämpfen. Die Geschichte der eingewanderten Putzfrau verbreitete sich schnell in den sozialen Medien in Schweden. Gleichzeitig beeilten sich die Zeitungen, weitere Einzelheiten über die Reinigungsfirma, ihr Management und die Sicherheitsvorkehrungen der Ministerpräsidentin zu enthüllen.

Tobias Billström von der Partei Moderata samlingspartiet äußerte sich besorgt über den Zustand der nationalen Sicherheit in einem Land, in dem die Premierministerin den Status ihrer eigenen Reinigungskräfte nicht kennt. Er wies auch darauf hin, dass der ehemalige britische Einwanderungsminister Mark Harper 2014 zurücktreten musste, nachdem er sich in einer ähnlichen Situation wie heute Andersson befand.

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