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Weißrusslands Präsident: Es liegt am Westen, den Ukraine-Konflikt zu beenden

Das weißrussische Staatsoberhaupt hat in einem Interview die Position seines Landes in Bezug auf den Konflikt in der Ukraine erklärt. Russland sei nicht an einer globalen Konfrontation interessiert, die ukrainische Führung handle nicht selbstbestimmt, so Lukaschenko.
Weißrusslands Präsident: Es liegt am Westen, den Ukraine-Konflikt zu beendenQuelle: AP © Markus Schreiber

Am Mittwoch hat der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko der Nachrichtenagentur Associated Press ein Interview gegeben. In dem etwa anderthalbstündigen Gespräch erörterte er unter anderem Weißrusslands Position im laufenden Ukraine-Konflikt und umriss die Perspektiven einer diplomatischen Lösung.

Der Präsident vertrat den Standpunkt, dass sein Land alles tun würde und tue, um den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu vermeiden. Der Beginn der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sei Weißrusslands Verdienst. Nach seiner Einschätzung habe sich Russlands militärische Operation in der Ukraine "in die Länge gezogen". Gleichzeitig kritisierte Lukaschenko die Ukraine implizit für ihr Desinteresse an Verhandlungen:

"Ich kenne Russlands Position. Ich weiß, was Russland der Ukraine vorschlägt. Aber warum die Ukraine, auf deren Gebiet faktisch Krieg herrscht, Kampfhandlungen stattfinden, Menschen sterben, nicht an diesen Verhandlungen interessiert ist, ist eine weitere Frage."

Die Antwort auf diese Frage sei in Washington zu suchen, so Lukaschenko weiter. Er äußerte die Vermutung, dass die Ukraine keine selbstbestimmte Politik führen könne, sondern vom Westen gelenkt werde:

"Möglicherweise will die ukrainische Führung, kann aber nicht. Und zwar aus einem Grund: Heute regiert nicht Selenskij die Ukraine. Möge er mir verzeihen, das ist meine Meinung. Die Ukraine wird vom Westen regiert."

Den Konflikt zu deeskalieren beziehungsweise zu beenden, stehe daher in der Macht der USA. Sollte Biden Interesse an einem Ende der Kämpfe verkünden, wäre der Krieg "in einer Woche beendet", so Lukaschenko.

In Bezug auf Weißrussland hob der Präsident hervor, dass sein Land an keinem Krieg interessiert sei und niemanden bedrohe:

"Wir bedrohen niemanden und werden es auch nicht tun. Mehr noch, wir können das nicht, denn wir wissen, wer uns gegenübersteht. Deswegen ist es absolut nicht im Interesse des weißrussischen Staates, irgendeinen Konflikt mit dem Westen zu entfachen. Der Westen kann ruhig schlafen."

Auf die Frage nach einem möglichen Atomwaffeneinsatz im Falle einer endlosen Dauer der Kampfhandlungen in der Ukraine antwortete Lukaschenko, dass dies inakzeptabel sei. Er hob hervor, dass Weißrussland als Nachbarland der Ukraine davon besonders betroffen wäre. Der weißrussische Staatschef vermutete, dass auch Russlands Präsident Wladimir Putin eine "globale Konfrontation mit der NATO" vermeiden wolle. Und er mahnte:

"Nutzt das und tut alles, damit das nicht passiert."

Nach dem Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine hatten die USA, die EU und ihre Verbündete Weißrussland einer Unterstützung Russlands beschuldigt und beide Länder mit einer Vielzahl von Sanktionen belegt.

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