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Selenskijs Präsidialbüro zu westlichen Vertretern in Davos: "F***t euch, ihr Dummf****r"

Als "Dummf***r", die gefälligst "sich selber f***n" sollen, bezeichnete der Berater des ukrainischen Präsidenten bei einem Interview westliche Politiker, die das Land im Namen des Friedens auf Zugeständnisse an Russland drängen. Ein Skandal bleibt bislang aus.
Selenskijs Präsidialbüro zu westlichen Vertretern in Davos: "F***t euch, ihr Dummf****r"© unian

Der ukrainische Präsidentenberater Alexei Arestowitsch hat mit obszönen Worten und Gesten diejenigen Politiker im Westen kritisiert, die Kiew dazu drängen, bei der Kontrolle von Teilen des Territoriums, das das Kiewer Regime als sein eigenes betrachtet, um des Friedens willen Zugeständnisse an Russland zu machen. Diese seien nichts weniger als "Verbündete Moskaus". In einem Interview für Mark Feigin am Mittwoch deutete Arestowitsch subtil an:

"F***kt euch selbst mit solchen Vorschlägen, ihr Dummf***ker – ein wenig mit ukrainischem Territorium handeln, wie?! Habt ihr ein Rad ab oder was?! Hier fließt Blut, unsere Kinder sterben, Infanteristen halten Granaten mit ihren eigenen Körpern auf – und die erzählen uns, wie wir unser Territorium opfern sollen. Ihr könnt mir einen lu***en – das wird niemals passieren."

Arestowitsch kritisierte damit die Logik, die er in den "blökenden" Stimmen der angeblichen "westlichen Verbündeten" des Kremls gehört haben will. Diese würden die Ukraine dazu drängen, "ihren Appetit zu zügeln" und Russland die Gebiete zu überlassen, die es angeblich haben will, weil dies Kiew einen Friedensvertrag einbringen und erlauben würde, "einen umfassenden Frieden in Europa zu schaffen und zum Tagesgeschäft überzugehen".

Ein diplomatischer Skandal aufgrund der Kraftausdrücke, mit denen Arestowitsch seine an westliche Politiker gerichtete Tirade kräftig würzte, ist bislang ausgeblieben.

Michail Podoljak, ein weiterer Berater des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij, wandte sich am Mittwoch auf Telegram gar an die "pro-russischen Lobbyisten in Europa":

"Wir verkaufen weder unsere Bürger noch Staatsgebiete noch Souveränität. Dies ist eine klare rote Linie. Die ukrainische Gesellschaft hat einen schrecklichen Preis bezahlt und wird niemandem erlauben, auch nur einen Schritt in diese Richtung zu machen – keiner Regierung und keinem Land."

Zwar wolle niemand eine lange Militäraktion oder eine Lebensmittelkrise, doch "der kürzeste Weg, den Krieg zu beenden, sind Waffen, Sanktionen und finanzielle Unterstützung für die Ukraine", argumentierte er. Selbstverständlich durfte da auch PR-Arbeit nicht zu kurz kommen, indem Podoljak die Finte des russischen Militärs, um große Aufgebote vom Donez-Becken in andere Regionen der Ukraine abzulenken, als Sieg der Ukraine darstellte:

"Die Ukrainer haben Kiew verteidigt, drei Regionen befreit und sind dabei, die Befreiung der vierten Region abzuschließen. Heute bieten uns die gleichen Leute an, Russland den Osten und den Süden zu überlassen. Vielen Dank für den Ratschlag, aber wir werden Hilfen dann wohl doch lieber in der Form von Waffen annehmen."

Die Äußerungen von Arestowitsch und Podoljak erfolgten als Reaktion auf die Rede des ehemaligen US-Außenministers Henry Kissinger auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos am Montag. Kissinger forderte die Ukraine auf, rasch Frieden zu schließen und eine Rückkehr zu den Verhältnissen vor dem Februar 2022 anzustreben. 

Kiew hat demgegenüber jüngst bekräftigt, dass man keinen Friedensvorschlägen zustimmen werde, die die Grenzen der Ukraine vor dem Jahr 2014 nicht respektierten.

Moskau machte mehrfach deutlich, dass die Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie der Status der Krim als russische Region nicht zur Disposition stehen.

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.