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US-Außenminister Blinken hält ukrainische Einnahme der Krim für "nicht klug"

Die USA würden die Versuche der Ukraine, die russische Halbinsel zu erobern, nicht unterstützen. Das soll US-Außenminister Antony Blinken während einer Zoom-Konferenz zum Ausdruck gebracht haben, wie das Magazin "Politico" berichtet.
US-Außenminister Blinken hält ukrainische Einnahme der Krim für "nicht klug"Quelle: AFP © Saul Loeb

US-Außenminister Antony Blinken soll gegenüber einer Gruppe von Experten geäußert haben, dass Washington die Ukraine nicht "aktiv ermutigt", die Krim von Russland zu übernehmen. Dies berichtete das Magazin Politico am Mittwoch.

Das Blatt zitierte vier namentlich nicht genannte Personen, die an einem Zoom-Gespräch mit dem US-Außenminister teilgenommen haben sollen. Während dieses Gesprächs habe Blinken gesagt, dass ein solcher Schritt "allein Kiews Entscheidung" sei.

Dem Bericht zufolge kamen die Äußerungen, nachdem eine Person in dem Telefonat Blinken gefragt habe, ob die USA Kiew bei der Rückeroberung der Schwarzmeerhalbinsel helfen würden, die nach Ansicht ukrainischer und westlicher Beamter illegal von Russland besetzt ist.

Blinken soll daraufhin geantwortet haben, dass dies für den russischen Präsidenten Wladimir Putin "eine rote Linie" sei und "eine umfassendere russische Reaktion" auslösen würde.

Zwei der von Politico zitierten Personen sagten gegenüber dem Magazin, Blinken habe ihnen zu verstehen gegeben, dass die USA eine mögliche Operation zur Einnahme der Krim "zum jetzigen Zeitpunkt nicht für klug" hielten. Der Diplomat habe dies jedoch nicht ausdrücklich gesagt, betonten sie.

Blinken habe stattdessen mitgeteilt, dass Washington sich aktuell darauf konzentriere, Kiew dort zu helfen, "wo der Kampf stattfindet", so Politico weiter.

Die Krim stimmte im Jahr 2014 in einem Referendum für die Abspaltung von der Ukraine und den Anschluss an Russland, kurz nach dem vom Westen unterstützten Maidan-Putsch in Kiew. Ukrainische Beamte haben seitdem wiederholt versichert, dass die Rückkehr der Halbinsel zur Ukraine ihr langfristiges Ziel sei.

"In der ukrainischen Öffentlichkeit herrscht vollkommene Solidarität, um dieses Ziel zu erreichen", erklärte Präsident Wladimir Selenskij im Dezember 2022 gegenüber dem französischen Fernsehsender TF1.

Generalmajor Kirill Budanow, der oberste militärische Geheimdienstmitarbeiter Kiews, erklärte im selben Monat gegenüber lokalen Medien, dass ukrainische Truppen "irgendwann in der Zukunft auf die Krim einmarschieren" würden.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte wiederholt erklärt, Moskau werde alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um die russischen Gebiete, einschließlich der Krim, zu verteidigen.

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