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Deutscher Botschafter in Moskau zu Anschlägen auf Nord Stream: Ermittlungen noch nicht abgeschlossen

Der deutsche Botschafter in Russland, Géza Andreas von Geyr, bezeichnete die Explosionen an Nord Stream als inakzeptabel. Zu den Ursachen des Vorfalls gibt es ihm zufolge bisher keine Informationen, da die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind.
Deutscher Botschafter in Moskau zu Anschlägen auf Nord Stream: Ermittlungen noch nicht abgeschlossenQuelle: Sputnik © Nina Sotina

Der deutsche Botschafter in Russland, Géza Andreas von Geyr, erklärte das Schweigen zu den Explosionen an den Nord Stream-Pipelines mit der noch laufenden Untersuchung des Vorfalls. Die Explosionen bezeichnete er als inakzeptabel. "Vorsätzliche Handlungen wie die gegen die Nord Stream-Pipelines sind inakzeptabel, gefährden die internationale Sicherheit und bereiten uns große Sorgen", sagte er am Mittwoch zur russischen Wirtschaftszeitung RBK.

Er betonte, dass in Deutschland, Dänemark und Schweden Ermittlungen laufen, "um volle Klarheit über die Geschehnisse und ihre Ursachen zu schaffen". "Diese Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Ich glaube, das Gleiche gilt für die russischen Ermittlungen, zumindest habe ich noch keinen Bericht über das konkrete Ergebnis gesehen", erklärte der Botschafter.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa kritisierte die Äußerungen des Diplomaten. Ihr zufolge habe die Bundesrepublik im Fall des Giftanschlags auf Alexei Nawalny die Ergebnisse der Ermittlungen viel schneller präsentiert. Damals waren deutsche Ärzte ebenso wie die Organisation für das Verbot chemischer Waffen zu dem Schluss gekommen, dass der Oppositionelle mit dem Nervengift Nowitschok vergiftet worden war.

"Interessant ist, dass Botschafter von Geyr im Fall Nawalny sowohl die Beweise als auch die Anschuldigungen fast sofort griffbereit hatte und in all den Jahren nie eine einzige inhaltliche Antwort auf die russischen Fragen aus Berlin übergeben hat. Doch zu Nord Stream herrscht nach einem halben Jahr Schweigen. Er vermeidet es, öffentlich zu antworten, und vergisst zu sagen, dass es Russland nicht erlaubt war, an der Untersuchung teilzunehmen", schrieb Sacharowa auf Telegram.

Die Explosionen hatten Ende September 2022 in der Nähe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm vier Lecks in die beiden Pipelines gerissen. Die Diskussion über den Vorfall wurde neu entfacht, nachdem der US-Journalist Seymour Hersh unter Berufung auf eine anonyme Quelle geschrieben hatte, dass US-Marinetaucher für die Explosionen in der Ostsee verantwortlich seien. Washington nannte die Veröffentlichung eine Lüge, die Europäische Kommission bezeichnete sie als Spekulation. Der Kreml beschwerte sich, dass Russland daran gehindert wurde, sich an der Untersuchung zu beteiligen.

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