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Rätsel um Pipeline-Lecks: "An einen Zufall ist schwer zu glauben"

Die Nord Stream-Gaspipelines, die Russland und Deutschland verbinden, wurden plötzlich von unerklärlichen Lecks in der Ostsee betroffen. Die Nord Stream AG meldet "noch nie da gewesene" Schäden an drei Offshore-Pipelines, zwei vor dänischen und eine in schwedischen Gewässern.

Auf dem von der schwedischen Küstenwache und dem dänischen Verteidigungsministerium veröffentlichten Videomaterial ist das stark blubbernde Wasser auf einer Oberfläche von bis zu 1.000 Metern Durchmesser zu sehen. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers sei es nicht möglich, einen Zeitplan für die Wiederherstellung der Pipeline zu nennen.

Während sich in Mitteleuropa ein Winter ohne russische Gaslieferungen abzeichnet, verdichten sich die Hinweise auf eine Sabotage der Pipelines Nord Stream 1 und 2. Das Schwedische Seismische Observatorium teilte mit, dass in den Gebieten, in denen die Lecks auftraten, zwei Explosionen stattgefunden haben sollen. Die beiden ereigneten sich angeblich um 2.03 Uhr in der Nacht zum Montag und am Abend desselben Tages um 19.04 Uhr.

Für die amtierende schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson handelt es sich "wahrscheinlich um eine vorsätzliche Tat", wobei sie darauf hinwies, dass sich die Verluste in internationalen Gewässern ereignen und "es sich daher nicht um einen Angriff auf schwedisches oder dänisches Hoheitsgebiet handelt".

Laut der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sei es ein zu merkwürdiger Zufall, dass es drei Gasleck zur gleichen Zeit mit einem gewissen Abstand dazwischen gab: "Daher ist es schwer vorstellbar, dass es sich um einen Zufall handeln könnte."

Nachdem die Gaslieferungen durch die beiden Nord Stream Pipelines vollständig gekappt wurden, schnellten die Gaspreise an der Amsterdamer Börse in die Höhe. US-Außenminister Antony Blinken versicherte hingegen, dass die Lecks "keine nennenswerten Auswirkungen auf die Widerstandsfähigkeit der europäischen Energieversorgung haben werden" und dass die USA "jeden Tag, sowohl kurz- als auch langfristig, daran arbeiten werden, die Energiesicherheit in Europa und auf der ganzen Welt zu gewährleisten".

Mit der Öffnung der norwegisch-polnischen Ostseepipeline, die am Montag stattfand, hofft Polen nun unabhängig vom russischen Gas zu sein. Für Deutschland und das restliche Europa bleibt der kommende Winter jedoch unvorhersehbar.

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