Meinung

Lauterbachs Scheinwelt: Zwischen Bangen und Hoffen darf das Lob der Bürger nicht zu kurz kommen

Der Bundesgesundheitsminister verrennt sich weiterhin in voreiligen Mutmaßungen und Empfehlungen, die nachweislich durch sehr kurze Halbwertszeiten inhaltlich verpuffen. Die benötigte Zustimmung zur Ministerarbeit muss daher über Videoformate seiner Behörde künstlich aufgewertet werden.
Lauterbachs Scheinwelt: Zwischen Bangen und Hoffen darf das Lob der Bürger nicht zu kurz kommenQuelle: www.globallookpress.com © Britta Pedersen

Von Bernhard Loyen

"Bitte nicht schon wieder!", wird womöglich der eine oder andere Leser bei der Überschrift "Lauterbach" aufstöhnen. Das aktuell essenzielle Problem für Journalisten ist und bleibt, Karl Lauterbach ist weiterhin leitender Chef eines Ministeriums, welches zurückliegend und ferner zukünftig für elementare Auswirkungen auf millionenfache individuelle Biografien in diesem Land verantwortlich ist und sein wird. Ausgehend entsprechender Verordnungen. Diese wiederum werden federführend durch den Bundesgesundheitsminister persönlich angekündigt und erklärt. Manch einer empfindet die Mitteilungen dabei mittlerweile eher als Androhung oder Nötigung.

Nun hatte Lauterbach über die zurückliegenden Wochen im Rahmen einer Werbetour anmutenden Verkaufsrundreise durch die Print- wie auch Fernsehmedien inbrünstig wie ein Handelsvertreter für die sogenannten neuen bivalenten Wirkstoffe von COVID-19-Impfstoffen geworben. Eine erneut vollkommen überteuerte Impfkampagne und Wirkstoffmodifizierungen hieß es unter und sinnbildlich in die Bürger zu bringen. Bei dem zweitgenannten Anliegen handelt es sich um die Fortsetzung vermeintlich benötigter Impfungen gegen Corona, für tagesaktuell vom Minister willkürlich benannte Altersgruppen. Das nachdrückliche Agieren bewirkte, dass Medien entsprechend zum Beispiel informierten, dass "Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dem neuen Impfstoff von Moderna "sehr guten Schutz gegen alle bisher bekannten Virusvarianten" attestierte. 

Anfang September sprach Lauterbach in der ARD von "jetzt besseren Impfstoffen", die gegen "fast jede Variante schützen" würden. Er nutzt in dem Interview, ob bewusst zur zukünftigen Verteidigung oder aufgrund bedingter Ahnungslosigkeit, erneut die Formulierung "mit großer Wahrscheinlichkeit". In den Top-5-Aussagen gefühlten Wissens so beliebt bei ihm wie auch "höchstwahrscheinlich" oder "davon auszugehen". Wer leisere oder auch lautere Kritik äußert, wer auf Widersprüche und bedingte Glaubwürdigkeit hinweist, wird von Lauterbach als dünnhäutig abgestempelt. So geschehen in Bezug auf die Impfkampagne der Bundesregierung mit dem 700.000 Euro teuren "kreativen Slogan": "Ich schütze mich". Lauterbach dazu auf Twitter am 14. Oktober:

"In der neuen Kampagne 'Ich schütze mich …' treten ehrliche Menschen für den Schutz vor Corona auf. Ihnen danke ich. Sie sind nicht zynisch oder besserwisserisch, nicht so gehässig, wie viele AfD Groupies, die auf Twitter leider immer stärker zu sehen sind."

Gut zehn Tage später, ausgehend von der Tatsache, dass rein aufgrund von Lauterbachs Empfehlungen, Mahnungen, Warnungen, Versprechen und eben medialen Erläuterungen, sich weiterhin "ehrliche" Bürger zum ersten oder auch fünften Mal gegen Corona impfen ließen, schreibt der Bundesgesundheitsminister in zwei Twitter-Beiträgen:

  • Hoffentlich sind die Daten langfristig besser. Aber auch schwierige Studien werden berücksichtigt.
  • Mehr von den nicht allzu guten Nachrichten: Jetzt kann man nur abwarten, ob BA.5 bivalenter Booster länger wirkt als monovalenter Booster. Wenn sich Ergebnisse aber bestätigen, sind den Varianten-angepassten Impfstoffen Grenzen gesetzt. Zumindest in Bezug auf Infektionsschutz

Sollte oder müsste nicht zumindest einem Machtpolitiker wie Lauterbach, bezugnehmend auf gewagte Versprechen und Androhungen, Wertungen und unangebrachte Maßregelungen, nun doch langsam politische Grenzen gesetzt werden? Zumindest in Bezug auf den Bürgerschutz?

Der erste Tweet bezieht sich auf die Information des Charité-Mitarbeiters Leif Erik Sander. Ein bekennender Impf-Befürworter und Berater der Regierung, der noch am 20. September laut Tagesspiegel, "obwohl es noch an Daten fehlt, (...) von den Omikron-Impfstoffen überzeugt" war. Er schrieb am 24. Oktober über für ihn "ernüchternde Sero-Daten (nach Blutentnahme) zum adaptierten bivalenten BA.5-Booster". 

Vor dem sich aktuell dynamisierenden Bangen und Hoffen in den Kreisen der Politik, Wissenschaft und Teilen der Medien, ausgehend von getätigten Corona-Heilsversprechen und sich nun abzeichnenden Realitäten, wurde jede ausgewogene und dringend benötigte differenzierte Diskussion von genannten Gesellschaftsbereichen mehrheitlich verweigert. Erschütternde Erkenntnisse zu real existierenden Impfnebenwirkungen, die auch von einem Karl Lauterbach weiterhin nur sehr zögerlich und halbherzig akzeptiert werden, dringen in das Bewusstsein der Menschen. Das Produkt Comirnaty® nimmt mehr als bedenkliche Züge eines Contergan-Skandals 2.0 an. Hierbei sprechen wir von rund 5.000 Opfern eines Schlafmittelprodukts des deutschen Herstellers Grünenthal in den 1960er-Jahren in der BRD.

Welche Rolle im aktuellen Skandal, um verweigerte Studiendaten und vorab sehr wohl bekannten Wirkstoff-Irritationen, das US-amerikanisch-deutsche Pharmaduo Pfizer/BioNTech spielen wird, wird uns noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte beschäftigen. Das Thema "Entschädigungszahlungen" für nachweislich impfgeschädigte Bürger muss dabei zuerst dringlichst in den Fokus der Gesellschaft rücken.

Und Karl Lauterbach?

Der ist eitler Protagonist in einer der vielen überflüssigen Videoformate des Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Nach BMG-Info-Beiträgen, dem Format "KarlText", folgt nun die dritte Ausgabe einer Reihe namens "Sprechstunde". Der Minister behauptet zu Beginn, er würde eine Auswahl von "Fragen aus der Community" beantworten. Gemeint sind aber, meiner Meinung nach, gefakte Online-Zuschriften, zum Zwecke der Vermarktung von Pharmaprodukten und BMG-Maßnahmen. Ein "Thomas" möchte wissen, welch Überraschung, warum der Kanzler trotz Impfung Paxlovid bekommen habe. Lauterbach erklärt wörtlich: "Wenn man einen schweren Verlauf verhindern will, viele Risikofaktoren hat, dann kann das sinnvoll sein." Kann, muss aber nicht? Danach kommt der angekündigte Schenkelklopfer. "Christa" hat dem BMG geschrieben. Vor ihrer Frage an den Minister, dachte sich das Produktionsteam, sie müssten dem vom BKA geschützten Chef mal etwas Gutes tun und schrieben in die Einblendung für den Sprechstunden-Darsteller (wortwörtlich):

"Lieber Karl, du machst deine Arbeit sehr gut." 

Ernsthaft? Abzüge in der B-Note müssen genannt werden, da das Ausrufezeichen fehlt. Das benutzte "du" suggeriert, der Karl ist einer aus dem Volk. Der ist akzeptiert bei den Bürgern. Menschlich und fachlich. Christa will nämlich wissen, ob es Anzeichen gibt, dass eine "noch ansteckendere" Corona-Variante zum Jahresende droht. Karl Lauterbach springt an und die Regie gibt sich ein High-Five, denn die Antwort lautet:

"Christa sagt: "Lieber Karl, du machst deine Arbeit sehr gut." Das höre ich gerne."

Des Weiteren erläutert der Minister mal wieder subjektiv mutmaßend "... dass es so aussieht, dass sie (die unbekannten Varianten) noch ansteckender sind...". "Wir (wer auch immer das sein mag) wissen nicht, ob sie auch schwerer verlaufen". Mit den Impfungen für das Unbekannte, "... die wir anbieten, sind wir gut vorbereitet", behauptet Lauterbach weiter. Es folgt ein weiteres "wahrscheinlich", bezugnehmend auf eine erfragte BA.5-Impfstoffwirkung (natürlich vor Long COVID). "Katharina" will abschließend bestätigt wissen, "dass die Impfung gar nicht vor Corona schützt, sondern nur [sic!] vor einem schweren Verlauf". Lauterbach antwortet, einfach mal so:

"Ja, es ist tatsächlich so. Die Impfung schützt auch vor der Infektion, aber nicht perfekt. Die neuen Impfstoffe (...) wahrscheinlich [sic!] besser als die alten Impfstoffe allein."

"Wir müssen daher die Lage beobachten", heißt es dann noch im Beitrag der "Sprechstunde" von Prof. Dr. Karl Lauterbach. Für "restdenkende" Bürger heißt das: Die Forderungen, die Rufe nach einem Wechsel in der Spitze des Bundesministeriums für Gesundheit sollten nun langsam wesentlich lauter werden. Zum Schutze der Steuerzahler und vor allem natürlich zum Wohle der Menschen im Land. Der vom BMG für das Video gewünschte "Spaß" (?) ist sehr vielen Menschen in den letzten knapp drei Jahren definitiv abhandengekommen.

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