Verweigerte Corona-Impfung: Floridas Gouverneur will Einstellungsprämien für entlassene Polizisten
Der republikanische Gouverneur des US-Bundesstaates Florida, Ron DeSantis, sagte am Sonntag gegenüber dem US-Sender Fox News, dass er hoffentlich demnächst einen Gesetzentwurf unterzeichnen werde, der die Einstellungsprämien als Teil einer Bemühung zur Bekämpfung "verfassungswidriger" Impfverordnungen und zur Deckung des Bedarfs an mehr Polizeibeamten in seinem Staat ermöglicht. Entlassene Polizisten könnten demnach eine Umzugsprämie von 5.000 Dollar angeboten bekommen.
Der Gouverneur hatte am vergangenen Freitag eine Sondersitzung der Legislative von Florida einberufen, um Gesetze zu verabschieden, die Bewohner des Bundesstaates vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes aufgrund von Impfverordnungen schützen sollen.
Bereits in der Vergangenheit hatte Floridas Gouverneur neue Corona-Auflagen abgelehnt. Als die US-Gesundheitsbehörde CDC Anfang August erklärte, Schulkinder sollten wegen der Delta-Variante erneut Masken tragen, wehrte sich der Republikaner dagegen. Zuletzt sprach sich DeSantis auch gegen eine verpflichtende Corona-Impfung aus.
"In Florida werden wir nicht nur die Strafverfolgungsbehörden und alle Arbeitsplätze schützen wollen, sondern wir arbeiten auch aktiv daran, Gesetzeshüter aus anderen Bundesstaaten zu rekrutieren, weil wir einen Bedarf bei unserer Polizei und unseren Sheriffs haben", sagte DeSantis in einem Interview mit Fox News und verwies auf die Impfvorschriften in Staaten wie Washington und New York. DeSantis richtete direkte Worte an die Polizisten:
"NYPD, Minneapolis, Seattle, wenn Sie nicht gut behandelt werden, werden wir Sie hier besser behandeln. Sie können wichtige Aufgaben für uns erfüllen, und wir werden Sie dafür entlohnen."
Der 43-Jährige plädierte zudem dafür, dass diejenigen Beamten, die eine Corona-Infektion bereits überstanden haben, von der Impfpflicht ausgenommen werden sollten, da sie eine "natürliche Immunität" gegen das Virus entwickelt hätten. "Sie nehmen keine Rücksicht auf diese Tatsache. Sie tun immer noch so, als würde es das nicht geben."
US-Bundesstaaten wie Indiana, Arizona und Alaska haben bereits entweder offen um Beamte geworben, die ihren Job verloren haben, weil sie sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollten, oder sie haben ihre Rekrutierungskampagnen auf die Einführung von Impfvorschriften zugeschnitten.
Die Polizeigewerkschaft von Chicago schätzt derweil, dass mehr als 3.000 Beamte in der Stadt möglicherweise ihren Arbeitsplatz verlieren könnten, weil sie die Impfung gegen SARS-CoV-2 verweigern. Alex Villanueva, Polizeichef von Los Angeles, erklärte Anfang des Monats, er werde seinen Mitarbeitern keine Impfpflicht auferlegen, da er bis zu zehn Prozent seines Personals verlieren würde. Dieses sei aufgrund von Haushaltskürzungen ohnehin schon knapp kalkuliert.
Das von Washingtons Gouverneur Jay Inslee verhängte Impfmandat ist eines der strengsten im ganzen Land und hat bereits fast 1.900 Staatsbedienstete den Job gekostet. Die Staatspolizei von Washington teilte unter anderem am Dienstag mit, dass 127 ihrer Mitarbeiter entlassen worden seien.
Mehr als 20 US-Bundesstaaten haben ihren Beschäftigten irgendeine Form der Impfpflicht auferlegt. Auch Großstädte wie New York haben sich dem angeschlossen. Bürgermeister Bill de Blasio hatte am vergangenen Mittwoch angekündigt, dass alle städtischen Bediensteten, die bis zum 1. November nicht mindestens ihre erste Corona-Impfung erhalten haben, ihren Arbeitslohn verlieren werden.
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