Nordamerika

Migrantenzustrom in die USA: Tausende Menschen durchbrechen die Grenze bei El Paso

Über das Wochenende haben tausende Migranten illegal die Grenze zwischen Mexiko und den USA überquert. Medienberichten zufolge würden die Menschen zuletzt hauptsächlich aus Nicaragua stammen. Die Migrantenkrise an der mexikanischen Grenze zu den USA hat sich in den vergangenen Monaten verschärft.
Migrantenzustrom in die USA: Tausende Menschen durchbrechen die Grenze bei El PasoQuelle: AFP © Herika Martinez

Hunderte Einwanderer sollen allein in der Nacht zum Sonntag illegal die Grenze zwischen den USA und Mexiko bei El Paso, US-Bundesstaat Texas, überquert haben. Einem Bericht des US-Senders Fox News zufolge sollen von Freitag bis Samstag, innerhalb von 24 Stunden, im Grenzraum El Paso mehr als 2.600 Migranten gezählt worden sein.

Laut dem TV-Sender hätten die mexikanischen Behörden die Migranten nicht aufgehalten. Vielmehr habe die Polizei die Menschen an Nichtregierungsorganisationen in der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juárez übergeben. Danach hätten die Migranten die nicht staatlichen Einrichtungen verlassen und seien zu Fuß illegal in die US-Grenzstadt El Paso eingereist.

Videoaufnahmen des Fox-News-Reporters Bill Melugin zeigten, wie "über 1.000 Menschen" den Rio Grande in Richtung El Paso überqueren. In seinem Beitrag beschreibt der Journalist die Menschenmassen als "die größte Einzelgruppe, die wir je gesehen haben."

Die von den Behörden in El Paso am Montag veröffentlichten Zahlen belegen, dass allein an diesem Grenzübergang in den letzten 24 Stunden 2.399 Migranten von der Zoll- und Grenzschutzbehörde der Vereinigten Staaten (CBP) registriert wurden. Am 12. Dezember hätten sich laut der Behörde 5.105 Personen in der texanischen Stadt in Gewahrsam befunden, 1.178 wurden an diesem Tag freigelassen und durften in die USA einreisen.

Ein weiteres von dem Fox-News-Reporter veröffentlichtes Video zeigt angeblich, wie mexikanische Polizeifahrzeuge Busse voller Migranten nach Ciudad Juárez eskortierten. Dort seien sie von Nichtregierungsorganisationen aufgenommen worden, bevor sie in die USA einreisen konnten.

El Paso ist ein beliebter Grenzübergang für Migranten, von denen nach Angaben der Stadt 70 Prozent aus Venezuela stammten. Laut der New York Times seien bei den letzten Migrantenkarawanen auch wieder vermehrt Menschen aus Nicaragua verzeichnet worden. Weder die Behörden von El Paso noch die Zoll- und Grenzschutzbehörde der USA halten die Einwanderer fest. Sobald sie registriert worden sind, können sie innerhalb der USA weiterreisen, sofern sie zu einem späteren Gerichtstermin erscheinen. Die durchschnittliche Wartezeit für diese Gerichtstermine liegt derzeit bei 785 Tagen. In einigen Gerichtsbezirken steht es Migranten frei, bis zu 25 Jahre in den USA zu bleiben, bis ihre Fälle endgültig entschieden sind.

Diese Politik ist als "Aufgreifen und Freilassen" bekannt und wurde von US-Präsident Joe Biden in der ersten Woche seiner Amtszeit wieder in Kraft gesetzt. Der frühere Präsident Donald Trump hatte diese aus der Ära seines Vorgängers Barack Obama stammende Politik im Jahr 2017 ausgesetzt. Zwei Jahre später hatte er stattdessen eine sogenannte "Bleib in Mexiko"-Politik eingeführt, bei der Migranten, die Asyl beantragen, nach Mexiko abgeschoben wurden, um dort auf ihre Gerichtsverhandlungen zu warten.

Seit Bidens Amtsübernahme ist eine Rekordzahl illegaler Einwanderer in die USA eingereist. Die Zoll- und Grenzschutzbehörde der Vereinigten Staaten registrierte im Haushaltsjahr 2022 mehr als 2,3 Millionen Übertritte entlang der gesamten mexikanischen Grenze, im Jahr 2020 waren es noch 458.000. Den Angaben der Behörde zufolge verzeichnet man seit Ende August dieses Jahres einen enormen Anstieg an illegalen Grenzübertritten in der Region El Paso. Laut dem Bericht der New York Times seien allein im Oktober über 50.000 Einwanderer registriert worden. Der Zeitung zufolge werde El Paso in den vergangenen Monaten "von einem beständigen Zustrom zahlreicher Migranten aus Mittel- und Südamerika überrollt."

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