Nordamerika

Trotz Spionagebefürchtungen: Chinesische U-Bahnzüge auf dem Weg nach Boston

US-Medien warnen vor Schienenfahrzeugen aus China, die Spionagegeräte und Spyware transportieren könnten. Der beschuldigte chinesische Hersteller neuer U-Bahn-Züge, der unter anderem die Stadt Boston beliefert, tat die Schuldzuweisung amüsiert ab.
Trotz Spionagebefürchtungen: Chinesische U-Bahnzüge auf dem Weg nach Boston Quelle: www.globallookpress.com

Die Washington Post warnte davor, dass aus China importierte Schienenfahrzeuge Spionagegeräte und Spyware beinhalten könnten. Die staatliche China Railway Rolling Stock Corporation (CRRC) reagierte amüsiert, warnte jedoch davor, dass eine solche "hysterische Mentalität" die Fortschritte bei der Modernisierung und Beschleunigung des U-Bahn-Verkehrs in den großen US-Städten verzögern könnte.

Der Kommentar des U-Bahnbauers erfolgte als Antwort auf einen Bericht der Washington Post, in dem behauptet wurde, dass in China gefertigte U-Bahnwagen die Überwachung von US-Bürgern während der Fahrt in den Zügen durchführen könnten.

Der Artikel ging sogar so weit, darauf hinzuweisen, dass Spionagegeräte und installierte Software heimlich Bilder und Gespräche von Fahrgästen aufnehmen und bequeme Hintertüren in Zugbetriebssystemen für Hacker hinterlassen könnten.

Die Chinesen verstecken Malware im Sicherheitskamerasystem eines U-Bahn-Wagens, das die Überwachung von Beamten des Pentagons oder des Weißen Hauses während der Fahrt auf der Blue Line ermöglicht und die Bilder zurück nach Peking sendet. [...] Oder ein Fehler in der Software, die den Zug steuert, das während des Herstellungsprozesses eingefügt wurde, erlaubt es, dass er von ausländischen Agenten oder Terroristen gehackt wird, um einen Unfall zu verursachen.

Laut der Global Times montiert die CRRC ihre Züge für Boston jedoch in seinem Werk in den USA, wobei die Teile entweder lokal bezogen oder aus China importiert werden. Die chinesische Firma wies darauf hin, dass Fernsehkameras und andere Sensoren in modernen Zügen heutzutage überall auf der Welt alltäglich sind, um den Zugverkehr zu überwachen und eine schnelle Reaktion auf einen Notfall zu gewährleisten.

Außerdem erklärte der chinesische Bahnausrüstungskonzern bereits am 18. Dezember, dass das erste Wagenpaar seine Produktionslinie im CRRC-Werk Springfield City, das sich westlich von Boston befindet, verlassen habe. Gemäß einer Ausschreibung, die die CRRC gewann, als sie andere Bieter unterbot, sollen die U-Bahnzüge der nächsten Generation veraltete Wagen ersetzen, die seit Jahrzehnten die Blue und Orange Lines in Boston bedienen.

Zurzeit stellt kein US-Unternehmen U-Bahnzüge her, so dass die CRRC mit günstigen Preisen vier von fünf großen US-Aufträgen gewinnen konnte, die seit 2014 vergeben wurden. Neben Boston werden auch Schienenfahrzeuge für Chicago, Los Angeles und Philadelphia hergestellt.

Beamte und Bahnbetreiber in diesen Städten gaben an, dass sie wichtige Schritte unternommen haben, um sicherzustellen, dass ihre Züge nicht mit Spyware oder anderen verdächtigen Technologien ausgestattet sind.

Es gibt auch Gespräche darüber, dass der chinesische U-Bahnbauer sogar mehr Aufträge ins Auge fasst, da New York und Washington ebenfalls ihre Bahnsysteme modernisieren und entsprechende Systemtechnik beschaffen wollen. Die Bahnsysteme der beiden Städte gelten heute, gemessen an der Systemlänge, als die beiden größten U-Bahn-Netze der USA.

Unterdessen hat die Massachusetts Bay Transportation Authority, die Zugverbindungen in Boston und den angrenzenden Gebieten betreibt, ebenfalls betont, dass sie über robuste Kontrollen verfügt, um die Sicherheit ihres Systems zu gewährleisten, und hinzugefügt, dass keine Softwarekomponenten für die neuen Fahrzeuge in China beschafft werden. Alle Cybersicherheitsrisiken würden durch eine allgemeine Systemsicherheitsanalyse, die auf dem Military System Safety Standard des Pentagons basiert, geprüft.

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