Russland

Antrag im russischen Parlament: UdSSR-Zusammenbruch schlimmste Katastrophe des 20. Jahrhunderts

Das russische Parlament soll über einen Antrag abstimmen, in dem das Ende der Sowjetunion als schlimmste geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet wird. Eingereicht hat den Antrag die Partei des rechtspopulistischen Politikers Wladimir Schirinowski.
Antrag im russischen Parlament: UdSSR-Zusammenbruch schlimmste Katastrophe des 20. JahrhundertsQuelle: Reuters © MAXIM SHEMETOV

Eine Gruppe russischer Abgeordneter hat beantragt, den Zusammenbruch der Sowjetunion, der sich in diesem Monat zum 30. Mal jährt, offiziell als die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts zu bezeichnen.

Vertreter der rechten Liberaldemokratischen Partei (LDPR) reichten die Resolution Anfang der Woche bei der Staatsduma, dem Unterhaus des Parlaments, ein und schlugen vor, sie an den russischen Präsidenten Wladimir Putin und an andere Behörden im ganzen Land zu senden.

In dem Dokument heißt es:

"Die Duma macht erneut auf die Bedeutung der historischen Lehren aus den Ereignissen von vor 30 Jahren aufmerksam, die zu politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Problemen geführt haben."

Der Antrag sieht vor, dass das Parlament "den Zusammenbruch der UdSSR als die wichtigste geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts betrachtet, die zur Desintegration in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, zur Verschärfung einer wirtschaftlichen und politischen Krise und zur Entstehung von Konflikten auf nationalem Boden geführt hat".

Die Sowjetunion hörte offiziell am 26. Dezember 1991 auf zu existieren, als der seit dem Jahr 1985 an der Spitze der Sowjetunion stehende Michail Gorbatschow ankündigte, dass er das Amt des Präsidenten nicht mehr ausüben werde. Boris Jelzin, der später der erste Präsident der Russischen Föderation wurde, hatte bereits am 8. Dezember ein Abkommen mit den Staatsoberhäuptern Weißrusslands und der Ukraine unterzeichnet, in dem die UdSSR für aufgelöst erklärt wurde. Dieser Vertrag wurde als Belowesch-Abkommen bekannt.

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage zum 30. Jahrestag des Zusammenbruchs der UdSSR ergab, dass die Russen Gorbatschow mehr hassen als irgendjemand anderen aus der Sowjetära und ihn für den dramatischen Verfall des Lebensstandards nach dem Zusammenbruch der UdSSR sowie für das gesunkene Ansehen Moskaus auf der Weltbühne verantwortlich machen. 20 Prozent nannten ihn als die meistgehasste Person, weit vor allen anderen.

Eine frühere Umfrage zu einem ähnlichen Thema hatte ergeben, dass die meisten Russen positive Assoziationen mit der Sowjetunion haben und sie mit Dingen wie Stabilität, Frieden und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft verbinden. Die häufigsten negativen Assoziationen waren Versorgungsengpässe und lange Schlangen vor den Geschäften.

Anfang dieses Monats hatte Präsident Putin in einem im russischen Fernsehen ausgestrahlten Interview gesagt, er betrachte die Auflösung der UdSSR als "eine Tragödie für die große Mehrheit der Bürger des Landes".

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