Russland

Russischer Militärblogger Igor Strelkow meldet sich freiwillig – Kiew setzt Kopfgeld aus

Igor Strelkow geht als Freiwilliger an die Front, um an der militärischen Sonderoperation in der Ukraine teilzunehmen. Er ist einer der bekanntesten Militärbeobachter Russlands. Im Jahr 2014 war Strelkow Verteidigungsminister der DVR.
Russischer Militärblogger Igor Strelkow meldet sich freiwillig – Kiew setzt Kopfgeld ausQuelle: Sputnik © Michail Woskressenski

Der führende russische Militärblogger und Veteran mehrerer bewaffneter Konflikte Igor Strelkow, auch bekannt unter seinem bürgerlichen Namen Girkin, hat sich an die Front begeben, um gegen Kiew zu kämpfen. Für seine Ergreifung in der Ukraine wurde eine Belohnung von bis zu 100.000 US-Dollar ausgesetzt.

Strelkows Frau Miroslawa Reginskaja postete am Samstag ein Bild ihres Mannes in Uniform in den sozialen Medien, nachdem Strelkow keine neuen Nachrichten mehr auf seinen Konten veröffentlicht hatte. Sie schrieb:

"Es gab einige Fragen: Wo ist Igor Iwanowitsch? Ist alles in Ordnung? Wo ist er hin und so weiter. Meine Antwort darauf ist: Alles ist gut! Er wird sich bald bei uns melden."

Am Sonntag postete Strelkow den Beitrag seiner Frau mit dem Bild erneut, ohne einen Kommentar darunter zu hinterlassen. Er hatte in der Vergangenheit gesagt, dass er an die Front gehen wolle.

Der russische Militärblogger und Korrespondent Wladlen Tatarski (richtiger Name Maxim Fomin) berichtete unter Berufung auf eigene Quellen, dass Strelkow sich einem der Freiwilligenbataillone angeschlossen habe.

Der 51-jährige Strelkow hatte in den 1990er Jahren als Freiwilliger an Konflikten in Transnistrien und Bosnien teilgenommen. Er war anschließend in Tschetschenien im Dienst des Föderalen Sicherheitsdienstes Russlands (FSB).

Strelkow verließ den FSB im Jahr 2013 und leitete ein Jahr später eine Freiwilligeneinheit zur Unterstützung der Donezker Volksrepublik (DVR). Damals hatte die Donbass-Republik nach dem Putsch in Kiew 2014 gerade ihre Unabhängigkeit von der Ukraine erklärt. Strelkow wurde schnell als einer der prominentesten Kommandeure im Donbass bekannt und war drei Monate lang Verteidigungsminister der DVR. Später kehrte er nach Russland zurück und wurde ein erfolgreicher Militärblogger und Kolumnist.

Die ukrainischen Behörden setzten Strelkow im Jahr 2020 wegen des Verdachts auf Kriegsverbrechen auf die Fahndungsliste. Der ukrainische Aktivist Sergei Sternenko twitterte am Samstag, dass er demjenigen, der Strelkow gefangen nimmt, 10.000 US-Dollar zahlen werde.

Sternenko ist der ehemalige regionale Führer der ukrainischen nationalistischen Gruppe Rechter Sektor, die in Russland verboten ist. Mehrere ukrainische Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sagten schnell zu, ihr eigenes Geld beizusteuern, sodass die Belohnung auf 50.000 US-Dollar erhöht werden konnte.

Sternenko plädierte dafür, Strelkow lebend zu fassen, um ihn gegen ukrainische Gefangene auszutauschen, die von Russland festgehalten werden, oder ihn den Niederlanden im Austausch gegen weitere Waffenlieferungen zu übergeben. Die niederländischen Behörden beschuldigten Strelkow, im Jahr 2014 den Flug MH17 der Malaysian Airlines über dem Donbass abgeschossen zu haben. Er bestreitet diese Anschuldigungen.

Der ukrainische Militärnachrichtendienst (GUR) erklärte später, er habe die Zahlung von 100.000 US-Dollar für die Überführung von Igor Girkin (Strelkow) in ukrainische Gefangenschaft garantiert.

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