Wirtschaft

Kreml enthüllt Pläne für unabhängige Finanztransaktionssysteme zwischen China und Russland

Peking und Moskau wollen den US-Dollar weiter aus dem internationalen Handel verdrängen. Angesichts der Drohungen westlicher Nationen, Russland vom Zahlungssystem SWIFT auszuschließen, einigten sich beide Staaten auf die gemeinsame Entwicklung unabhängiger Zahlungssysteme.
Kreml enthüllt Pläne für unabhängige Finanztransaktionssysteme zwischen China und RusslandQuelle: AP © Mikhail Metzel, Sputnik, Kremlin Pool

Russland und China werden gemeinsame Finanzstrukturen entwickeln, um ihre wirtschaftliche Beziehung auf eine Weise zu vertiefen, die von ausländischen Staaten nicht beeinflusst werden kann. Dies hat der Kreml nach Gesprächen zwischen den Staatschefs der beiden Länder angekündigt.

Der Schritt scheint eine Reaktion auf eine Reihe von Warnungen und Drohungen zu sein, dass westliche Staaten darauf drängen könnten, Russland im Rahmen von Sanktionen vom Brüsseler Finanzsystem SWIFT abzukoppeln. Über die Swift-Plattform wird die überwiegende Mehrheit der internationalen finanziellen Transaktionen abgewickelt.

Während der Gespräche am Mittwoch riefen der russische Präsident Wladimir Putin und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping dazu auf, den Anteil der nationalen Währungen an den gegenseitigen Abrechnungen zu erhöhen und die Zusammenarbeit auszubauen. Dies soll zudem Investoren aus Russland und China den Zugang zu den jeweiligen Aktienmärkten ermöglichen, erklärte Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow.

Uschakow wies darauf hin, dass "besonderes Augenmerk auf die Notwendigkeit gelegt wurde, die Bemühungen um den Aufbau einer unabhängigen Finanzinfrastruktur für den Handel zwischen Russland und China zu intensivieren". Er fügte hinzu:

"Wir meinen damit die Schaffung einer Infrastruktur, die nicht von Drittländern beeinflusst werden kann."

Es heißt, dass sowohl Russland als auch China zunehmend bestrebt sind, den US-Dollar als Hauptwährung im internationalen Handel abzuschaffen und stattdessen eigene Währungen zum Einsatz zu bringen, um das boomende Handelsvolumen zwischen Moskau und Peking zu stützen.

Vergangene Woche erklärte die US-Unterstaatssekretärin Victoria Nuland, dass das Weiße Haus zusammen mit einer Reihe westeuropäischer Staaten darüber berate, Moskau vollständig vom globalen Finanzsystem zu isolieren, falls russische Truppen es wagen sollten, in die Ukraine einzumarschieren.

Erst am Vortag hatte Bloomberg angedeutet, dass Washington die großen Banken des Landes ins Visier nehmen und Moskau sogar vom SWIFT-Netzwerk abkoppeln könnte.

Ende November beschuldigte der Chef des staatlichen russischen Ölkonzerns Rosneft Igor Setschin Washington, den US-Dollar zu manipulieren, um seine eigenen Interessen zu fördern. Er erklärte, die Währung verliere aufgrund der Politik der quantitativen Lockerung der US-Notenbank – die im Grunde die Weltwirtschaft mit einem Überangebot an Geld überschwemmt – an Attraktivität.

Zu Beginn dieses Jahres erklärte der russische Außenminister Sergei Lawrow, dass Peking und Washington "von der Verwendung westlich kontrollierter internationaler Zahlungssysteme abrücken müssen". Der Spitzendiplomat warf den USA außerdem vor, die technologischen Entwicklungsmöglichkeiten sowohl der Russischen Föderation als auch der Volksrepublik China einschränken zu wollen.

Mehr zum Thema - Zentralbanken wollen Anteil chinesischer Währung erhöhen und Bestände an US-Dollar reduzieren

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.