Wirtschaft

Energieminister: Indien wird überall dort Öl kaufen, "wo wir vorteilhafte Bedingungen erhalten"

Mehrmals kritisierte der Westen Indien für seine Zurückhaltung, sich den Sanktionen gegen Russland anzuschließen. Neu-Delhi hatte derweil sogar seine Importe von russischem Öl im vergangenen Jahr erheblich gesteigert. Der Energieminister des Landes verteidigt erneut das Handeln.
Energieminister: Indien wird überall dort Öl kaufen, "wo wir vorteilhafte Bedingungen erhalten"Quelle: AFP © Narinder Nanu

Indien wird weiterhin Öl von Lieferanten importieren, die es für zuverlässig hält, obwohl der Westen zunehmend Druck ausübt, den Kauf von Öl aus Russland zu stoppen, so der Energieminister des Landes, Hardeep Singh Puri.

In einem Interview mit dem TV-Sender CNBC erklärte Puri, dass Neu-Delhi "nicht zugelassen hat, dass die geopolitischen Turbulenzen oder die Pandemie oder irgendetwas anderes unsere Fähigkeit beeinträchtigt hat, unsere Verbraucher zu beliefern". Der indische Minister fügte hinzu, dass sein Land keine Pläne habe, diesen Ansatz zu ändern. Puri ergänzte: 

"Heute sind wir zuversichtlich, dass wir unseren Markt nutzen können, um uns überall dort zu versorgen, wo wir vorteilhafte Bedingungen erhalten. Vorteilhafte Bedingungen in dieser Situation sind: Man muss sich auf seine Lieferquellen verlassen können."

Indien hatte seine Einfuhren von russischem Öl im vergangenen Jahr erheblich gesteigert und dabei von den hohen Preisnachlässen profitiert, mit denen Moskau im Zuge der westlichen Sanktionen neue Käufer anlocken wollte. Indien ist seit Kurzem Russlands wichtigster Rohölimporteur. Gleichzeitig hat Russland auch Neu-Delhis frühere Hauptlieferanten, Saudi-Arabien und Irak, in Bezug auf die Liefermengen abgehängt.

Die Ölimporte Indiens aus Russland stiegen im Dezember 2022 auf ein Fünfmonatshoch. Und etwa 70 Prozent der russischen Ölladungen im Januar dieses Jahres waren laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters ebenfalls für den asiatischen Subkontinent bestimmt.

Puri wiederholte gegenüber CNBC, dass Indien russisches Öl nicht ablehnen werde, und warnte davor, dass Beschränkungen den globalen Ölmarkt stören und einen Preisanstieg verursachen könnten. Der indische Energieminister warnte:

"Können Sie sich eine Situation vorstellen, in der das iranische Öl sanktioniert wird, Russland Probleme hat und Venezuela sein Öl nicht liefern kann? Dann wird der Ölpreis nicht bei 200 US-Dollar liegen, sondern bei 480 US-Dollar pro Barrel."

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