Europa

Podoljaka: Gefechtslage bei Kupjansk, Awdejewka, Krasny Liman, Sewersk, Tschassow Jar

Durchbrüche, die Russlands Militär in der letzten Woche bei Awdejewka und im Raum Kupjansk erfolgreich durchführte, weichen nun wieder der Routine – das methodische Durchnagen der ukrainischen Verteidigungslinien, das Zermürben und Aufreiben der ukrainischen Kräfte geht allerorten weiter.

Aber das soll nicht heißen, dass besagte Durchbrüche keine Folgen für Kiews Truppen haben werden. Denn während das ukrainische Kommando am Frontabschnitt im Raum Kupjansk von Iwanowka bis Stelmachowka mit seinen knappen Reserven jonglieren muss, um einen tieferen Durchbruch bis zum Oskoll zu verhindern, hat sein Aufgebot im Südosten Awdejewkas anscheinend nicht mehr wirklich eine Wahl: Dort befinden sich die Ukrainer nach dem russischen Durchbruch nunmehr einigermaßen in einem Feuersack und stehen vor dem Problem, dass durch Russlands Feuereinwirkung die Versorgungswege gekappt, zumindest aber gestört werden, merkt Juri Podoljaka in seiner Analyse zum 29. Januar an.

Bei Awdejewka sucht Russlands Militär also im gesamten Südosten dieser in eine Festung verwandelten Stadt das zu wiederholen, was es nach seinem Durchbruch zum Land-Erholungsresort Zarskaja Ochota im kleineren Maßstab am Beispiel des ukrainischen ehemaligen Luftabwehrstützpunkts im Süden der Stadt soeben vorexerzierte.

Juri Podoljaka ist ein ukrainischer und russischer politischer Blogger und Journalist aus Sumy, dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen Medien immer gefragter wurden. Seine Analysen beinhalten nur wenige Zahlenangaben, dafür vermittelt Podoljaka anhand von Karten ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet von Zeit zu Zeit kurzfristige Prognosen.

Podoljaka stützt sich dazu einerseits auf offen zugängliche Daten. Dies sind Meldungen von Augenzeugen in den sozialen Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Andererseits analysiert er Insiderquellen. Neben Quellen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien dies auch solche in den ukrainischen Sicherheits- und Regierungsbehörden, zu denen er aufgrund alter Beziehungen aus seiner Zeit als ukrainischer Journalist noch in Kontakt steht. Um es im Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken: Juri Podoljaka ist vornehmlich ein OSINT-Analyst.

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