Deutschland

"Großartiger Tag für Bayern": US-Armee stationiert weitere 500 Soldaten in Ansbach

Die US-Armee will ihren Stützpunkt in der bayerischen Stadt Ansbach erweitern. Neben 500 zusätzlichen Soldaten, die samt ihrer Familien ab dem kommenden Jahr dauerhaft im Bereich Ansbach stationiert würden, wollen die USA zudem massiv in den Standort investieren.
"Großartiger Tag für Bayern": US-Armee stationiert weitere 500 Soldaten in AnsbachQuelle: www.globallookpress.com © Daniel Karmann

Die US-Regierung entsendet rund 500 zusätzliche Soldaten nach Deutschland. Wie die bayerische Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte, sollen die Soldaten zweier Einheiten der US-Armee ab dem kommenden Jahr dauerhaft im Bereich Ansbach stationiert werden – samt ihrer Familien. Insgesamt würden nach Angaben der Regierungsinstitution so mehr als 1.000 Personen in die Region ziehen. Dies sei "ein großartiger Tag für Bayern, wir freuen uns über dieses klare Bekenntnis zum Standort Ansbach", kommentierte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) die Entscheidung Washingtons.  

Bayern ist seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs stolzer Partner der US-Armee, die im Freistaat zahlreiche Militärstandorte unterhält, den größten davon in Grafenwöhr. Mit der Ankündigung, weitere US-Soldaten nach Bayern zu entsenden, so Herrmann weiter, hätten die USA demnach "ein wertvolles Signal" gesetzt. "Wir werten es als Zeichen unserer vertrauensvollen Zusammenarbeit, dass Bayern mit Ansbach für diesen Truppenaufwuchs ausgewählt wurde."

Erst im April hatten die USA das Hauptquartier der Truppeneinheit V Corps, das sogenannte Victory Corps der US-Armee, zur Stärkung der NATO-Ostflanke nach Ansbach in die Barton Barracks verlegt. Nach nur einem halben Jahr wurden die rund 300 Soldaten im September jedoch wieder abgezogen und nach Polen in das "V Corps"-Hauptquartier versetzt. Doch die USA möchten nicht nur die Zahl ihrer in Bayern stationierten Soldaten aufstocken. In den Standort soll auch massiv investiert werden: Rund 1,6 Milliarden Dollar sollen im Laufe der nächsten Jahre in die US-Garnison Ansbach fliesen. Laut Herrmann seien die geplanten Investitionen von 1,6 Milliarden Dollar in die US-Garnison Ansbach ein nachhaltiges Bekenntnis zum Standort und unterstrichen die Bedeutung Bayerns als Stationierungsland in der langfristigen Planung der USA:

"Die Region Ansbach wird hiervon erheblich profitieren. Für die Sicherheitsarchitektur in Deutschland und Europa ist es von großem Wert, dass die USA ihre Truppenpräsenz ausbauen und wir gemeinsam ein Signal der Stärke und Einigkeit in Richtung NATO-Ostflanke senden."

Mit Beginn des Ukraine-Krieges am 24. Februar hat die US-Garnison Ansbach für die USA wieder an Bedeutung gewonnen. Denn wegen der strategisch günstigen Lage des Stützpunkts können die dort stationierten Einheiten von Ansbach aus recht schnell in Richtung Osteuropa verlegt werden. Bis heute ist Deutschland ein wichtiger Teil der US-amerikanischen Verteidigungsstrategie in Europa. Die hohe strategische Bedeutung Deutschlands findet etwa darin Ausdruck, dass sich die Kommandozentrale für die US-Truppen in Europa, das sogenannte European Command, statt etwa in Brüssel in Stuttgart befindet. Von dort aus koordinieren die USA ihre Truppen in rund 51 Ländern, hauptsächlich in Europa. 

Neben der US-Armee in Europa stehen auch die amerikanischen Luftstreitkräfte und das Marine Corps unter diesem Kommando; sie alle unterhalten Einrichtungen in Deutschland. Tatsächlich befindet sich der größte Teil der US-Truppen in Europa in Deutschland, wobei die genaue Zahl variiert, weil stets Kontingente in andere Länder verlegt werden. Außer in Japan haben die USA nirgendwo so viele Soldaten stationiert. Viele der US-Stützpunkte in Deutschland haben zudem eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Operationen im Irak und in Afghanistan gespielt, darunter Spangdahlem, Ramstein und das Militärkrankenhaus in Landstuhl. 

Einige dieser Militär-Communities, zum Beispiel in Ramstein, bilden sogar kleine Städte mit eigenen Flughäfen, Unterkünften und Materialdepots, aber auch eigenen Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Poststellen und Polizeiwachen. Auf den Stützpunkten selbst wird oft nur der Dollar als Währung akzeptiert. Die bayerische US-Garnison in Grafenwöhr ist in den vergangenen Jahren zudem zur größten US-Basis außerhalb der USA angewachsen, was sowohl die Fläche als auch die Mitarbeiterzahl betrifft. Der Truppenübungsplatz Grafenwöhr wird von der US-Armee auch deshalb beispielsweise gerne als "größter und modernster ständiger Übungsplatz in Europa" betitelt.

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