Deutschland

Roger Waters darf doch in München auftreten

Die Stadt München will nun doch von einem Verbot eines Konzerts der Pink Floyd-Legende Roger Waters absehen. Stattdessen will die Stadt im Umfeld "Zeichen für Völkerverständigung" setzen. Das Auftrittsverbot für Waters in Frankfurt am Main bleibt bestehen.
Roger Waters darf doch in München auftretenQuelle: AFP © Kevin Winter/Getty Images/AFP

München will das Konzert des Pink-Floyd-Mitbegründers Roger Waters am 21. Mai in der Olympiahalle nun doch nicht verbieten. Waters wird in Teilen der Medien und der Öffentlichkeit "Antisemitismus" vorgeworfen.

Die Stadt München erklärte nun, dass es aus rechtlichen Gründen nicht möglich sei, den Vertrag mit dem Konzertveranstalter außerordentlich zu kündigen. Statt der Absage will München nun rund um das Konzert "Zeichen für Völkerverständigung, internationale Solidarität und gegen Antisemitismus setzen", ebenso "für das Existenzrecht Israels und die Souveränität der Ukraine", wie es hieß.

Der sozialdemokratische Oberbürgermeister Dieter Reiter will zudem nach Möglichkeiten suchen, eine gesetzliche Grundlage zu schaffen, damit Kommunen in ähnlich gelagerten Fällen Auftritte verbieten können.

Laut dem Politiker sei es "unsäglich und unerträglich, das Konzert eines Künstlers zu gestatten, bei dem mit relativer Sicherheit israelkritische Propaganda, zum Teil auch deutlich antisemitische Parolen gedroschen würden", so Reiter.

Waters wird unter anderem dafür kritisiert, dass er ein Unterstützer der BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) ist.

Die Bewegung will den Staat Israel wirtschaftlich, kulturell und politisch isolieren, und so durchsetzen, dass Israel die "Okkupation und Kolonisierung allen arabischen Landes" beendet, das "Grundrecht seiner arabisch-palästinensischen Bürger auf volle Gleichheit" anerkennt und "das Recht der palästinensischen Flüchtlinge auf eine Rückkehr in ihre Heimat und zu ihrem Eigentum gemäß UN-Resolution 194 schützen und fördern."

Waters hatte juristische Schritte gegen mögliche Verbote wie auch im Fall eines Konzertes in Frankfurt am Main angekündigt und sich auf die Meinungsfreiheit berufen. Die Absage für Frankfurt besteht weiterhin fort.

Auf der Webseite "change.org" wurde eine Petition ins Leben gerufen, die fordert, Waters auftreten zu lassen. Bis jetzt kamen über 10.000 Unterschriften zusammen. Auch Stars wie Eric Clapton, Tom Morello von Rage Against The Machine und Waters’ ehemaliger Pink-Floyd-Bandkollege Nick Mason haben unterzeichnet.

Doch nicht nur Promis aus der Musikbranche machen sich für den 79-Jährigen stark: So haben die Schauspielerinnen Susan Sarandon und Julie Christie ebenfalls unterschrieben.

Waters teilte über sein Management mit, dass er nicht antisemitisch sei. Seine Ansichten bezögen sich nur auf die Politik und die Handlungen der Regierung Israels und nicht auf die Menschen. Antisemitismus und alle Formen von Rassismus verurteile er.

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