Deutschland

Zufall? Spatenstich für Lilly-Pharmafabrik – Abends wirbt Hirschhausen in der ARD für Abnehmspritze

Die offensichtliche Verflechtung gelenkter Interessen und Geldströmen zwischen Politik, Pharmaindustrie und Medien galt in der Corona-Krise als "Verschwörungstheorie". Im April 2024 kommt es zu erneuten auffälligen Verknüpfungspunkten – unter Beteiligung prominenter Protagonisten.
Zufall? Spatenstich für Lilly-Pharmafabrik – Abends wirbt Hirschhausen in der ARD für AbnehmspritzeQuelle: Legion-media.ru © Bobo

Von Bernhard Loyen

Eine der jüngsten dunkelsten Phasen dieses Landes war die bös- und mutwillige Ausgrenzung maßnahmenkritischer Bürger in den drei dunklen Jahren der Corona-Krise. Vielfach dokumentiert und zitiert ist dabei die von Politik und zuarbeitenden Medien verortete, dabei unbewiesene Unterstellung einer "Pandemie der Ungeimpften". Am 5. April 2023 titelt das regierungstreue Magazin Der Spiegel: "Nach drei Jahren – Karl Lauterbach erklärt Coronapandemie für beendet". Das war's (?). Bitte weitergehen, es gibt nichts aufzuarbeiten.

Rund ein Jahr später berichtet die ARD über folgenden Pressetermin:

"Spatenstich für neues Pharma-Werk – Das US-Pharmaunternehmen Lilly investiert etwa 2,3 Milliarden Euro in den neuen Standort in Alzey. Das ist nicht nur wichtig für den Wirtschaftsstandort Rheinhessen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht von einem 'tollen Signal'."

Anwesend für die Fotografen waren bei diesem symbolischen Spatenstich unter anderem auch die Politikerin Malu Dreyer (Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, SPD) und der weiterhin unantastbare Karl Lauterbach. Weiter heißt es in der Meldung:

"Dann werden im Gewerbegebiet in Alzey-Dautenheim vor allem Medikamente hergestellt, die gespritzt werden. Darunter könnte unter anderem eine neue sogenannte Abnehmspritze von Lilly sein. Diese und vergleichbare Medikamente für Menschen mit Fettleibigkeit und Diabetes sind gerade weltweit sehr gefragt."

Einer der unangenehmsten, sich anbiedernden "Persönlichkeiten" in einer Phase kontinuierlicher gesellschaftlicher Spaltungsmomente war und ist Eckart von Hirschhausen. Er muss rückwirkend betrachtet als einer der aggressivsten Maßnahmenbefürworter und "Impfluencer" in den Corona-Jahren 2020 bis 2022 betrachtet werden. Im Juni 2023 durfte er dann erneut wieder gut dotiert bei der ARD "menscheln" und unglaubwürdige Empathie heucheln:

"Er beobachtet, hört zu, gibt den Opfern der Pandemie und deren Angehörigen Gesicht und Stimme und erzählt eindrücklich Geschichten von Menschen, für die die Pandemie noch nicht vorbei ist."

Rund ein Jahr später, genau am 8. April, dem Tag des "tollen Signals" eines Spatenstichs zugunsten einen US-Pharmariesen, heißt es nun bei der ARD zur Personalie des zuverlässigen Quotengaranten von Hirschhausen, produziert vom WDR und zur besten Sendezeit im Anschluss an die Tagesschau platziert:

"Hirschhausen und die Abnehmspritze: Viele, die sie bräuchten, bekommen sie nicht. Viele, die sie nicht brauchen, nehmen sie. Wie wirkt die sogenannte 'Abnehmspritze'? Und hilft sie wirklich gegen Fettleibigkeit?"

Eine Abnehmspritze? So etwas gibt es? In einem FAZ-Artikel vom 8. April wird erläutert: "In Rheinland-Pfalz werden künftig jene Abnehmspritzen hergestellt, die Eli Lilly zum wertvollsten Pharmaunternehmen der Welt gemacht haben. Das neue Werk kommt ganz ohne Subventionen aus. Nicht nur der Kanzler ist begeistert."

Der bewusst gewählte Standort soll künftig "der deutsche Ableger der Amerikaner für die Fertigung einer noch jungen und sehr wachstumsstarken Klasse von Medikamenten zur Behandlung von Diabetes und Übergewicht sein", heißt es im Artikel. Wegen ihrer Wirkung als "Appetitzügler" würden diese injizierbaren Mittel oft auch "Abnehm- oder Diätspritzen" genannt. Achtung:

"Manche Analysten meinen, sie könnten einmal das größte Marktsegment aller Zeiten in der Pharmaindustrie werden."

Das Manager Magazin bestätigt: "Bei Medikamenten gegen Fettleibigkeit ist ein Innovationsrausch im Gange." Es sind bekannte euphorische, je nach Blickwinkel auch besorgniserregende Töne und Stimmungen aus dem Konglomerat Pharmaindustrie, Politik und Medien.

Bis zum März 2023 meinten Analysten noch zu wissen, dass neuartige mRNA-Wirkstoffe das größte Marktsegment aller Zeiten in der Pharmaindustrie darstellen. Was macht eigentlich Uğur Şahin aktuell, seines Zeichens Chef von BioNTech, dem "Krisengewinner" der politisch initiierten Gesundheitskrise des Jahrhunderts? Die ARD-Tagesschau wusste am 20. März 2024 als inoffizielle Presseabteilung zu verkünden: "Milliardeninvestitionen geplant – BioNTech will 2026 Krebsmedikament auf Markt bringen".

Geplant? Wodurch kommt es zu dieser auffälligen verzögerten Firmenstrategie? Die Branchenwebsite Labiotech informiert:

"Eli Lilly unterzeichnet einen 250-Millionen-Euro-Vertrag mit BioNTech für neue Krebsimmuntherapien"

Es findet sich die dazugehörige BioNTech-Pressemitteilung, diese jedoch wie der Labiotech-Artikel bereits aus dem Mai 2015! Dort heißt es: "Die Unternehmen wollen die Kraft des körpereigenen Immunsystems nutzen, um Krebszellen anzugreifen und neue Behandlungsmöglichkeiten für Krebspatienten zu schaffen."

Neun Jahre war erst mal nichts passiert, bis im Jahr 2019 die Gates-Foundation das Mainzer Unternehmen mit Gesamtinvestitionen von bis zu 100 Millionen Euro beglückte. Die flossen jedoch nicht in die Forschung für "neue Behandlungsmöglichkeiten für Krebspatienten", sondern in ein mehr als fragliches "Wundermittel" gegen ein saisonales Coronavirus. Der Rest dieses weiterhin juristisch aufzuarbeitenden Pharmaskandals ist so weit bekannt.

Das Unternehmen Eli Lilly hatte im Oktober 2020 angekündigt, "mit der Unterstützung der Bill & Melinda Gates Foundation ein Medikament zur Behandlung von COVID-19 zu entwickeln". Im November 2021 wurden die Bemühungen jedoch beendet. Der Deal mit BioNTech ruht wiederum anscheinend unverändert in den Schubladen und könnte zeitnah für – bedenkliche – Kooperationen und Pharmaaktionen wieder hervorgeholt werden.

Womit schickte nun die ARD berufstätige GEZ-Zahler am 8. April in die wohlverdiente Nachtruhe? Mit einer Ausgabe der Talksendung Maischberger. Geladen war von Hirschhausen, das Thema war die "Abnehmspritze" der Stunde. Anmoderiert wurde die Sendung von Sandra Maischberger mit dem aalglatten Satz:

"Auf alles hat er eine Antwort. Ich begrüße den Arzt unseres Vertrauens, herzlich Willkommen, Eckart von Hirschhausen."

Maischberger spielt umgehend dem nachweislich Gates-dotierten Hirschhausen den erwünschten Ball zu. Er würde bezüglich seiner WDR-Dokumentation aktuell von einer "Adipositas-Pandemie" sprechen. Ein X-User fragt vollkommen berechtigt nach Betrachtung der Maischberger-Sendung: "Wird hier im ÖRR etwa ein medizinisches Produkt beworben?"

Der 8. April 2024 belegt damit erneut: Es wird einfach weitergemacht, mit der Arroganz der Macht. Mit der Macht und dem Geld der Pharmaindustrie, der Skrupellosigkeit der Politik und der treu zuarbeitenden Medien. Dreyer alias "Ungeimpfte sollen gar nicht feiern" darf Sand schaufeln, als wäre nie etwas vorgefallen. Kanzler "Waren beim Impfen Versuchskaninchen – und es ist gut gegangen" Scholz möchte wie gewohnt unbeeindruckt das nächste Pharmafeld bedienen.

Dass Lauterbach trotz all seiner Fehler, Fehldeutungen, Falschempfehlungen, Beleidigungen und Lügen weiterhin seinen Posten innehat, ist und bleibt der politische Skandal der Gegenwart. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland titelte exemplarisch am 4. April:

"Milliardenmarkt für Abnehmspritzen – Das 'Lex Lilly': Wie Karl Lauterbach die Wünsche von Pharmakonzernen erfüllt. Früher war er strikt dagegen. Nun will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach den Pharmafirmen ermöglichen, die mit den Krankenkassen verhandelten Preise geheim zu halten. Geht es dabei eigentlich um ein einzelnes Unternehmen und den milliardenschweren Markt für Abnehmspritzen?"

Von Hirschhausen aka "Lieber desinfiziert und informiert als desinformiert und infiziert" ist und bleibt ein mahnendes Symbol für einen käuflichen und skrupellosen Karrieristen und Zuarbeiter der Gegenwart. Der beeindruckend erbärmliche Zustand der hiesigen Medien ist so weit bekannt und muss nicht weiter erläutert werden.

Natürlich wurde in der Tagesschau, vor dem "rein zufälligen" Doppel-Programm Hirschhausen, gegen Ende der Sendung erwähnt, dass die Tagesthemen den Abend inhaltlich abrunden werden. Mit einem Beitrag über den schönen Tag für einen US-Pharmagiganten, mit freundlicher Unterstützung der deutschen Politik und dienlicher Medien.

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