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"46 Bomben pro Tag" – Neue Erkenntnisse zum "Krieg gegen den Terror" der USA und ihrer Verbündeten

Zuletzt flogen die USA Angriffe auf mutmaßliche Stellungen iranischer Milizen in Syrien. Seit 2001 befindet sich der Westen im globalen Kampf gegen den Terror – Ende offen. Über die Anzahl an Bomben- und Raketenangriffen wird die Öffentlichkeit aber im Dunkeln gelassen.
"46 Bomben pro Tag" – Neue Erkenntnisse zum "Krieg gegen den Terror" der USA und ihrer VerbündetenQuelle: Reuters

Am 25. Februar gab der neue US-Präsident Joe Biden den Befehl zu Luftangriffen an der syrisch-irakischen Grenze. Es handelte sich um einen sogenannten Vergeltungsschlag gegen mutmaßlich von Iran unterstützte Milizen, die zuvor einen Angriff auf eine US-Basis im Irak durchgeführt hatten. Bei diesem kam ein philippinischer Mitarbeiter des US-Militärs ums Leben. Einige weitere US-Soldaten wurden verletzt.

Sieben 500-Pfund-Bomben fielen anschließend auf vermeintliche Stellungen der Milizen. Berichten zufolge starben bei dem US-Luftangriff 22 Menschen. Dennoch, nur wenige Tage später erfolgte erneut ein Angriff auf einen Stützpunkt des im Irak zutiefst unpopulären US-Militärs (die irakische Nationalversammlung hatte vor über einem Jahr eine Resolution verabschiedet, wonach alle ausländischen Truppen das Land zu verlassen hätten).

Die auch in den hiesigen Medien zumindest erwähnten Ereignisse werfen dabei jedoch nur ein kleines Schlaglicht auf Entwicklungen viel größerer Dimension. So fallen täglich auch auf andere Länder US-Bomben oder diejenigen ihrer Verbündeten. Dabei trifft es vor allem Länder wie die erwähnten Staaten Irak und Syrien, aber auch den Libanon, Pakistan, Palästina oder etwa auch Somalia. Dies alles geschieht im ausgerufenen Kampf gegen den Terror, nunmehr aber auch im Rahmen der Verteidigung "nationaler Interessen" oder aus Zwecken der "Selbstverteidigung".

Vor wenigen Tagen veröffentlichten Medea Benjamin und Nicolas J. S. Davies von der Antikriegsorganisation Codepink eine entsprechende Analyse.

"Die USA und ihre Verbündeten haben seit 2001 mehr als 326.000 Bomben und Raketen auf Menschen in anderen Ländern abgeworfen, (...) darunter über 152.000 im Irak und in Syrien."

Das entspreche "im Durchschnitt 46 Bomben und Raketen pro Tag", und das seit fast 20 Jahren. Im Jahr 2019, dem letzten Jahr, für das entsprechende Zahlen zur Verfügung standen, seien es im Durchschnitt 42 Bomben und Raketen gewesen, darunter 20 pro Tag allein auf Afghanistan.

Die Codepink-Zahlen basieren hauptsächlich auf offiziellen Veröffentlichungen des US-Militärs sowie auf Daten des Bureau of Investigative Journalism, dem Yemen Data Project sowie der New Ameria Foundation. Bei der genannten Zahl vom 326.000 Bomben handelt es sich dennoch nur um eine konservative Schätzung. So stellten die US-Streitkräfte unter der Trump-Administration die Veröffentlichung der Bombenabwürfe im Rahmen der sogenannten Airpower Summaries im März 2020 ein. Auch unter der Biden-Regierung hat sich an dieser Praxis bislang nichts geändert.

"Das Verschwinden der Airpower Summaries hat es unmöglich gemacht, sich ein klares Bild über das aktuelle Ausmaß der US-Luftangriffe zu machen."

Auch Bomben oder Raketenangriffe durch Kampfhubschrauber, dem sogenannten fliegenden Kanonenboot AC-130 aus dem Hause Lockheed Martin, und Beschuss zur Aufstands- oder Terrorismusbekämpfung fanden keinen Eingang in die Erhebung der politischen Aktivisten.

"Die Vereinigten Staaten bildeten 2005 eine Militärkoalition mit elf westafrikanischen Ländern und haben jetzt eine Drohnenbasis in Niger, aber wir haben keine Datenbank über Luftangriffe der USA und ihrer Verbündeten in dieser Region oder auf den Philippinen, in Lateinamerika oder anderswo gefunden."

Und da auch die "internationalen Medien" nur bruchstückhaft über Angriffe des US-Militärs und seiner Verbündeten berichteten und es zudem an seriösen Studien über die Opferzahlen und das angerichtete Zerstörungswerk mangele, würden sowohl die US-amerikanische Öffentlichkeit als auch die Medienrezipienten weltweit über das wahre Ausmaß der Bombenkampagnen "im Dunkeln gelassen".

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