Meinung

Lesermeinung zur Bauern-Großkundgebung am 15. Januar in Berlin

Im Vorfeld der Großkundgebung der Bauern am Brandenburger Tor am 15. Januar hat sich einer unserer Leser Gedanken darüber gemacht, wie die Mainstream-Medien berichten werden und wie die Zukunft der Landwirtschaft aussehen könnte – und sie für sie aufgeschrieben.
Lesermeinung zur Bauern-Großkundgebung am 15. Januar in BerlinQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Maximilian Koch

Eine Lesermeinung von Mikhail Balzer

Es zu befürchten, dass dies bereits die Abschlussveranstaltung der Bauernproteste werden könnte. Dann, im Nachgang wird von offensichtlich weisungsgebundenen "öffentlich rechtlichen" Medien einhellig dies als "Kompromissangebot" von Politik und Gewerkschaften an die Protestierenden dargestellt werden. Übrigens wird offenbar jetzt im Vorfeld versucht, die zu erwartende große Teilnehmerzahl der Protestkundgebung durch mediale Meldungen vom gestrigen Abend zu relativieren (rbb24: "25.000 demonstrieren für Demokratie in Berlin"; ZDF heute Nachrichten: "Zeichen gegen Rechts – Zehntausende demonstrieren in Deutschland gegen Rechts und für eine wehrhafte Demokratie").

Warten wir also ab, welche Teilnehmerzahl heute am Brandenburger Tor "offiziell" benannt werden wird! Sollte die Großkundgebung am Brandenburger Tor tatsächlich den Abschluss der Proteste darstellen, so wäre wieder einmal eine Merkel- gleiche Strategie des Aussitzens und Ignorierens des Willens eines Großteils der Bevölkerung erfolgreich.

Es scheint leider heute, dass Enthusiasmus, Schwung und Durchhaltefähigkeit der Bauern und der solidarisch Mitstreikenden bereits erschöpft sind und auch die "Not des Lebens" (das heißt, Geld verdienen zu müssen) zurück zu Haus und Arbeit drängt. Ein Ende der Proteste zum jetzigen Zeitpunkt würde letztlich aber den unverdienten "Triumph" eben jener dargestellten "Politik des Aussitzens und Ignorierens" bedeuten und letztlich den Niedergang mittelständischer landwirtschaftlicher Betriebe einleiten.

Wie sähe es dann mit der landwirtschaftlichen Produktion und Lebensmittelversorgung der Bevölkerung aus, wenn eine Umwandlung in wenige landwirtschaftliche Großunternehmen erfolgen würde: entweder in Form einer "Vergesellschaftlichung" à la DDR zu stattlichen Produktionsgenossenschaften, oder aber zu einer Monopolisierung in Händen weniger Großindustrieller bzw. einzelner Aktiengesellschaften (aus den Bereichen BioTech, AgroTech oder aus dem Bereich von Finanzverwaltern sowie digitalen Unternehmen), welche allesamt nicht mehr der Bevölkerung vor Ort verpflichtet sind?

Aus beiden Arten der Monopolisierung entstünde eine gefährliche Machtanhäufung und Einflussnahme, die über Preis, Produktionsart und angebotene Lebensmittel entscheiden würde: je nach Gusto, entweder biotechnologisch mit gentechnischem "new food", Laborfleisch und monomorph manipuliertem Saatgut; und/oder folgend den diversen "Neodoktrinen" aus selbstgefälligem Klimaschutz, CO2-Vermeidung und gesundheitsdiktatorischen Vorschriften zu einer angeblich "gesünderen Lebensweise". Man darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen, was in den USA schon geschieht: Hier haben sich Bill Gates, Jeff Bezos und andere "Lieblinge" des WEF (World Economic Forum) und der heutigen Politkaste bereits größte Agrarflächen gesichert und sehen diese als Spekulations- und Gewinnmaximierungsobjekte an, welche zudem die Machtfülle in Händen sehr weniger noch ausweiten!

Die mit Einschränkungen weniger wahrscheinliche Variante einer Umwandlung der Landwirtschaft in ein schwerfälliges und in Dauerpleite befindliches Staatsunternehmen kann hingegen kaum die erforderliche Produktionssteigerung (in Anbetracht des migrantischen Bevölkerungszuwachses) leisten. Man denke an die wenig motivierenden "Fünfjahrespläne" und Arbeitsweisen der landwirtschaftlichen Produktion zu Zeiten des real existierenden Sozialismus. Zusammenfassend kann man also nur für Deutschland und den Teil der Bevölkerung, "der hier schon ein wenig länger lebt" hoffen, dass die Proteste gegen die derzeitige Regierungspolitik nicht verstummen und von immer breiteren Bevölkerungsschichten aktiv unterstützt werden. Dies hätte auch eine gewichtige Signalwirkung weit über die Grenzen von Deutschland hinaus in die ebenso zentralistisch organisierte EU.

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