Afrika

Frankreich und Nigeria: Gemeinsames Marinemanöver im Golf von Guinea

Das Ziel der Übung sei maritime Sicherheit in einer Region, in der Paris sowohl Interessen als auch starke Partner habe, erklärte ein französischer Regierungsvertreter. Das Manöver ändert aber nichts an der generellen politischen Tendenz in Afrika, die sich zunehmend gegen Frankreich richtet.
Frankreich und Nigeria: Gemeinsames Marinemanöver im Golf von Guinea© Antoine Morcello, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Frankreich und Nigeria haben ein Marinebündnis geschlossen, um die maritime Sicherheit zu verbessern und Piraterie und Schmuggel im Golf von Guinea zu bekämpfen, und einen viermonatigen Einsatz begonnen, der vom französischen Hubschrauberträger Mistral geleitet wird, berichtete Africanews am Donnerstag.

Dem Medium zufolge arbeitet das französische Schiff gemeinsam mit einer Flotte von fünf Schiffen der nigerianischen Marine.

Zu Beginn des Monats erklärte die nigerianische Marine, dass das französische Kriegsschiff Mistral den Hafen in Lagos besucht habe, der größten Stadt des westafrikanischen Landes, das sich vom Golf von Guinea aus landeinwärts erstreckt. Das Schiff war in der Hafenstadt, um an dem "Großen Afrikanischen [Marinemanöver] NEMO und der Übung Krokodillift teilzunehmen, die für den 9. bis 15. Oktober 2023 angesetzt waren", teilte die nigerianische Marine in einer kurzen Erklärung mit.

Das afrikanische NEMO-Manöver, das jährlich unter französischer Führung abgehalten wird, befasst sich vor allem damit, gemeinsame Aktionen einzuüben, um die maritime Sicherheit und Stabilität im Golf von Guinea zu erhalten. Im vergangenen Jahr haben über 20 Nationen und Partner, einschließlich der US-Marine in Afrika, am Manöver teilgenommen.

Kapitän Olivier Roussille, der Kommandeur der Mistral, sagte, dass seit 1990 fast ständig ein Schiff der französischen Marine im Golf von Guinea stationiert sei. Africanews zitierte Roussille:

"Das Herz unserer Mission ist die maritime Sicherheit im Golf von Guinea, wo Frankreich sowohl Interessen als auch starke Partner hat, Nigeria eingeschlossen."

Nach Aussage der nigerianischen Marine zeigt das Marinemanöver das Engagement des Landes für das Protokoll von Jaunde, einem Abkommen, das im Jahr 2013 von 25 west- und zentralafrikanischen Ländern wie auch den regionalen Bündnissen Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (ECOWAS) und Wirtschaftsgemeinschaft zentralafrikanischer Staaten (ECCAS) unterzeichnet wurde.

Das Protokoll sollte illegale Aktivitäten im Golf verringern und ein Jahrzehnt nach seiner Umsetzung meldeten die Vereinten Nationen in einem Bericht einen Rückgang bei Piraterie und bewaffnetem Raub auf See. Im ersten Vierteljahr 2023 wurde über fünf Vorfälle von Piraterie und Raub berichtet, verglichen mit acht im gleichen Zeitraum 2022 und sechzehn im Jahr 2021, wie es das Internationale Schifffahrtsbüro (IMB) meldet.

Für Nigeria, wo die Regierung 2021 auch das Projekt Deep Blue startete, bei dem Schiffe, Flugzeuge und Drohnen eingesetzt wurden, um belebte Routen entlang der Küste zu überwachen, berichtete das IMB, dass die Zahl vollendeter und versuchter Piratenangriffe auf Schiffe von 48 im Jahr 2018 auf sechs im Jahr 2021 fiel.

Währenddessen haben sich die Beziehungen zwischen Paris und seinen ehemaligen afrikanischen Kolonien in den vergangenen Jahren verschlechtert und das Land verliert in der Sahel-Zone zunehmend an Einfluss, wo sein Militär im Einsatz gegen islamistische Aufständische ist. Die Militärregierungen in Burkina Faso, Mali und Niger haben alle militärischen Verbindungen mit der ehemaligen Kolonialmacht gekappt und die französischen Truppen gezwungen, sich aus ihren Ländern zurückzuziehen. Eine Gruppe französischer Abgeordneter schrieb im August an Präsident Emmanuel Macron und erklärte, die Zunahme antifranzösischer Gefühle in Afrika sei die Folge der erfolglosen Bemühungen um Zusammenarbeit mit diesen Ländern auf militärischem, politischem und kulturellem Gebiet.

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